Eislebens "Unverbrannter Luther"
Eintritt frei.
Wunder oder Zufall? Ein Porträt des Reformators überlebte einen verheerenden Stadtbrand im Eisleber Petriviertel. Um das Bild rankte sich fortan eine Legende. Der Vortrag in der Reihe "Begegnung mit Originalen" von Daniel Leis erzählt die bewegte Geschichte des Gemäldes.
In der Sammlung des Museums „Luthers Geburtshaus“ in Eisleben findet sich eine Bildtafel des 16. Jahrhunderts mit einer ungewöhnlichen Geschichte. Sie stellt Martin Luther dar und befand sich ursprünglich an der Außenfassade des Geburtshauses, um den Geburtsort des Reformators für Fremde und Einheimische gleichermaßen zu kennzeichnen.
Nach einem guten Jahrhundert wurde das Bild in den 80er Jahren des 17. Jahrhunderts abgenommen. Als wenig später, 1689, ein verheerender Stadtbrand im Petriviertel wütete, wurde auch Luthers Geburtshaus völlig zerstört. In der Folge mutmaßte die damalige Eigentümerin des Gebäudes, ohne die Wegnahme des Bildes, „stünde vielleicht das Hauß noch“. Sie wies dem Bild also eine Schutzwirkung zu und belegt damit auch eine besondere Aufmerksamkeit, die der Tafel über ihre Funktion als Bildnis hinaus, zuteil wurde.
Nachdem das Geburtshaus von der Stadt erworben und wieder aufgebaut worden war, stieg die Wertschätzung des Bildes, als gleichsam letzten Zeugen des alten Geburtshauses, noch einmal deutlich. Aus der Tatsache, dass das Bild den Stadtbrand überlebt hatte, wurde bald eine fromme Legende, wonach das Bild im Feuer habe bestehen und die versengenden Flammen ihm nichts hätten anhaben können. So erhielt es seinem Namen „unverbrannter Luther“.
(Foto: Unverbrannter Luther, Öl auf Holz, 1583)
Zeit: 19:00 Uhr - 00:00 Uhr
Ort: Luthers Geburtshaus, Lutherstraße 15