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Eislebener Blutsonntag

Die traurige Wahrheit ist, dass das Böse von Menschen gemacht wird, die sich zwischen Böse und Gut nicht entschieden haben

Alljährlich gedenken Bürgerinnen und Bürger der Lutherstadt Eisleben und des Mansfelder Landes mit einer feierlichen Veranstaltung der Opfer des "Blutsonntag", am 12. Februar 1933 in Eisleben. Hans Seidel, Otto Helm und Walter Schneider wurden von SS- und SA-Männern am 12. Februar 1933 in der Turnhalle in der Zeißingstraße, in der gerade eine Sportveranstaltung stattfand, brutal erschlagen.

Seit 1948 findet dazu jährlich auf dem Alten Friedhof "Campo Santo" / Klosterplatz , an den Ehrengräbern der drei, eine Gedenkfeier statt. In diesem Jahr hatte der Kreisverband DIE LINKE. Mansfeld-Südharz zur Gedenkveranstaltung am Sonntag, d. 09. Februar 2025 eingeladen. Der Vorsitzende des Kreisverbandes, Mario Lenke, begrüßte die zahlreichen Anwesenden. Bevor an den Ehrengräbern der Opfer und am Gedenkstein Blumen und Gebinde niedergelegt wurden, ergriffen der Bundestagskandidat, Matthias Schütz und der Bürgermeister der Lutherstadt Eisleben das Wort.

Hintergrund:

Am 30. Januar 1933 berief Reichspräsident Paul von Hindenburg Adolf Hitler zum Reichskanzler. Bereits am 1. Februar 1933 löste Hindenburg den Reichstag auf. Kurze Zeit später wurden die Deutschen durch eine Flut von Gesetzen und Verordnungen praktisch aller verfassungsmäßigen Grundrechte beraubt. Der Nationalsozialismus breitete sich im Land aus. In zahlreichen Städten marschierten SS- und SA-Männer auf und demonstrierten ihre, durch die Auflösung des Reichstages begründete, Stärke im Land. In Eisleben fand am 12. Februar 1933 ein solcher Aufmarsch mit dem Überfall durch aus Halle heran gekarrte Nazischläger statt. Das Datum und die Richtung des Aufmarsches von etwa 500 Hitler-Anhängern waren sicher bewusst gewählt. Denn an diesem Sonntag fand in der Ludwig-Jahn-Turnhalle, die hinter der KPD-Geschäftsstelle gelegen war, eine Kinder- und Jugendsportveranstaltung, organisiert von der KPD, statt. Die Nationalsozialisten drangen in die Geschäftsstelle und die Turnhalle ein. Mit Schusswaffen und Spaten fielen sie über die Menschen her und richteten ein Blutbad an. In dessen Folge verstarben drei Arbeiter - Otto Helm, Walter Schneider und Hans Seidel.

Im Jahr 1945 wurden zu Ehren der getöteten Arbeiter auf dem „Alten Friedhof“ drei Ehrengräber errichtet. Diese Gedenkstätte erinnert an das durch die Nazis angerichtete Blutbad. Die heutige Zeit weist erschreckende Parallelen zu den damaligen Vorgängen auf. Opfer durch nationalistische und rassistische Gewalttäter sind keine Seltenheit. Mit der symbolischen Ehrung der Toten des „Blutsonntag“ 1933 gedenkt die Lutherstadt Eisleben der zahlreichen Opfer nationalsozialistischer und rassistischer Ausschreitungen.

   

Mehr miteinander wagen, Vorurteile abbauen, Hoffnung anbieten und die Zukunft besser machen. Gutes kann niemals aus Lüge und Gewalt entstehen