Bereits am Dienstag, den 26.11.2024, unterzeichneten der Bürgermeister der Lutherstadt Eisleben, Carsten Staub, und der Geschäftsführer der ju:niz Real Estate GmbH, Dr. Franz Hauk, den Kaufvertrag.
Eigentümer des ca.50.000 qm (5 ha) großen Industriegebietes ist, nach Zahlung des Kaufpreises, die Green Rock R05 GmbH & Co. KG, eine 100prozentige Tochter der ju:niz Real Estate GmbH aus Trautenstein.
Das „Gewerbe- und Industriegebiet Strohügel“ wurde 1998 erschlossen. Auf der genannten Fläche, die in der Ortschaft Helfta, direkt am Autobahnzubringer in Richtung Rothenschirmbach liegt, plant das Unternehmen einen Batterie-Großspeicher mit einer Leistung von 200 MW, den dazugehörigen Wechselrichtern und einem Umspannwerk. In einer weiten Ausbaustufe wird am Standort noch eine Biogasanlage entstehen. Damit erweitert das Unternehmen seine geplanten Batteriespeicherkapazitäten in der Lutherstadt auf insgesamt 400 MW. Bereits in Rothenschirmbach und Osterhausen sind Anlagen mit einer Kapazität von 100 MW geplant.
Auf dem Gelände in Helfta plant das Unternehmen zusätzlich einen Wasserstoffelektrolyseur mit 2.200 t H² / p.a., den erwähnten Batterie-Großspeicher mit Wechselrichter, ein Umspannwerk und ein BHKW gemeinsam mit den Stadtwerken der Lutherstadt Eisleben zur Nahwärmeversorgung.
Das Unternehmen beziffert die Investitionen auf der Fläche in Helfta mit 150 – 160 Millionen Euro.
Baubeginn, so die Entwickler, soll, nachdem das Baurecht besteht, das 4. Quartal 2025 sein.Weiter als die drei Großspeicher (Osterhausen, Rothenschirmbach und Helfta) sind die Planungen bei dem Projekt: Neubau eines modernen Multi-User Logistik Parks, (Bericht im Amtsblatt Nr. 7/2024) in Rothenschirmbach. Hier sind die archäologischen Untersuchungen des Bodens abgeschlossen und man wartet jederzeit auf die Baugenehmigung. Nach Baubeginn, welcher auf das 4. Quartal 2025 datiert ist, könnte nach einem Jahr Bauzeit eine der drei geplanten Hallen bezugsfertig sein. Geplant ist eine Hallenfläche von mehr als 30.000 Quadratmetern. Mit den beiden weiteren Hallen stünde nahe der A 38 eine für Firmen sofort nutzbare Hallenfläche von mehr als 80.000 Quadratmetern zur Verfügung.
Dr. Franz Hauk gab anschließend einen Überblick über die im Jahre 2014 gegründete Firmengruppe und bezog sich dann auf die Firmengruppe Ju:niz Energy.
Das Portfolio von Ju:niz Energy besteht auf der einen Seite aus Intelligenten Großspeicher-systemen, die netzdienlich und wirtschaftlich betrieben werden. Auf der anderen Seite steht die lokale Energieversorgung von Quartieren über regenerative Energien, Batteriespeichern und Wasserstoff mit einer entsprechender Energiezentrale. Darüber hinaus entwickelt ju:niz Energy intelligent Energiemanagement-Systeme, die sowohl die Batteriespeicher als auch die Energiezentralen für einen optimalen Einsatz steuern
„Zukünftig planen wir, dass wir jährlich Batterie-Großspeicher mit einer Kapazität zwischen 200 – 500 MWh ans Netz bringen“, so Hauk. Diese Batterie-Großspeicher sind „Netzdienlich“, d.h. sie können sowohl in das deutsche wie auch das europäische Netz integriert werden. Sie stellen eine Art Balance des Netzes her und maximieren die Aufnahmefähigkeit der erneuerbaren Energien. Sie sind somit unverzichtbar, wenn es um die Stabilität des Netzes geht. Denn wie man ja weiß, es scheint nicht immer die Sonne bzw. es weht nicht immer der Wind – manchmal auch beides nicht. Damit die Anlagen aber optimal laufen, muss die erzeugte bzw. die nicht verbrauchte Energie zwischengelagert werden. Sie kann dann abgerufen werden, wenn sie gebraucht wird oder entsprechend aufgenommen werden, wenn ein Überangebot vorhanden ist. Mit den Großbatteriespeichern ist es auch möglich, zu den Zeiten an denen der Strom günstig gehandelt wird, Strom aufzunehmen und wenn die Preise wieder steigen, kann der Strom aus dem Speicher in das Netz zurückfließen. Damit könnte eine Deckelung der Strompreise erreicht werden. Das ist gut für die Unternehmen aber auch für die Bürgerinnen und Bürger.
Bei dieser Gelegenheit erwähnte Hauk auch die MITNETZ, die einen sehr sehr starken Stromanschluss bereitgestellt haben, ohne diesen eine solche Anlage nicht in die Netze integriert werden könnte. Abschließend betonte Hauk, dass 90% der Steuereinnahmen gesetzlich gesichert hier am Standort abgeführt werden, unabhängig davon, wer den Speicher betreibt.
Nach seinen Schätzungen könnten sich die Gewerbesteuereinnahmen auf ca. 2 Mill. Euro pro Jahr belaufen. Darüber sei er sehr froh und seine Firma kann etwas zurückgeben und sich bedanken für das herzliche Willkommen und die tatkräftige Unterstützung der Firma durch die Lutherstadt.
Die Firmengruppe ist auch tätig bei der nachhaltigen Erzeugung von Wasserstoff H² – also grünen Wasserstoff und das sowohl aus Biomasse als auch aus grünen Strom über Elektrolyse. „Diese Produktion wird hier am Standort Eisleben sehr innovativ sein und soll künftig bei Großbetrieben den Verbrauch an Öl und Gas nach und nach ersetzen, so Rudolph, Leiter der Projektentwicklung.
In den nächsten zwei bis drei Jahren wird noch entlang der Autobahn in der Ortschaft Rothenschirmbach eine 31 MW Photovoltaikanlage entstehen.