Am 3. Februar 2023 hat die Umweltallianz Sachsen-Anhalt gemeinsam mit der Standortentwicklungsgesellschaft Mansfeld-Südharz mbH (SEG MSH) zu einem Stammtisch zum Thema „Perspektiven für Wasserstoff in der Region Mansfeld-Südharz“ eingeladen. Unter Anwesenheit des Ministers Prof. Dr. Willingmann wurden die Chancen und Herausforderungen für den Aufbau einer Wasserstoffinfrastruktur in der Region diskutiert.
Nach einer kurzen Vorstellung der Umweltallianz Sachsen-Anhalt gab Dr. Stefan Scharf einen Einblick in die Ziele und die Arbeit der Landeskoordinierungsstelle Wasserstoff, die neu bei der Landesenergieagentur Sachsen-Anhalt (LENA) ins Leben gerufen wurde, um sowohl die Wasserstoffstrategie des Bundes als auch die des Landes Sachsen-Anhalt umzusetzen.
Prof. Dr. Torsten Birth vom Fraunhofer-Institut für Fabrikbetrieb und -automatisierung (IFF) in Magdeburg stellte das Konzept der „Wasserstofffabrik der Zukunft“ anhand von Erfahrungen aus dem Salzlandkreis vor. Bereits im Jahr 2018 wurde in der Energieregion Staßfurt der Weg für eine funktionierende Wasserstoffinfrastruktur mit Hilfe einer Machbarkeitsstudie Wind-Wasserstoff geebnet, der aktuell im Planungsstart für die Realisierung eines Windparks und Elektrolyseurs steht und im Laufe des Jahres 2024 abgeschlossen sein soll.
Dr. Ulrike Beyer vom Fraunhofer-Institut für Werkzeugmaschinen und Umformtechnik (IWU) in Chemnitz berichtete vom Projekt HyMAt (Hydrogen Manufaktur und Anwendungskollektiv Hettstedt) und machte deutlich, dass die Region Mansfeld-Südharz ideale Voraussetzungen für die Schaffung eines Wasserstoff-Biotops vorweist und bei erfolgreicher Umsetzung ein Schaufenster für ähnliche Regionen auf nationaler und internationaler Ebene sein kann. Als große Herausforderung sieht sie aktuell das Einwerben von Fördermitteln zur Entwicklung der Wasserstoffinfrakstruktur in der Region an und wirbt dafür, sich gemeinsam als großes Netzwerk stärker für die finanzielle Unterstützung dieses Vorhabens einzusetzen.
Mit über 40 Teilnehmenden, unter denen sich der Bürgermeister der Lutherstadt Eisleben Carsten Staub und dessen Stellvertreter Sven Kassik sowie die Leiterin der Stabsstelle Wirtschaft, Schule, Jugend, Sport und Fördermittelkoordination Kathrin Gantz befanden, war der Wasserstoff-Stammtisch ein voller Erfolg. Der Stammtisch hat deutlich gemacht, wie wichtig die Vernetzung zwischen Politik und der lokalen Wirtschaft ist, um solche zukunftsweisenden Projekte auf den Weg zu bringen.