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Martinstag 2021

11. 11. - 11:11 Uhr
Ein Datum und eine Uhrzeit, die bekanntlich an das Einläuten der fünften – der närrischen - Jahreszeit erinnert. Aber es ist auch der Tag des Sankt Martinus und der Tauftag von Martin Luther – einer der größten Söhne Eislebens und ja natürlich, der „Reformator“.
Bereits einen Tag zuvor, am 10. November, erinnert die Lutherstadt Eisleben (seit 1946 Lutherstadt) an den Geburtstag von Martin Luther. Anlässlich dieses Ehrentages singen Kinder am Lutherdenkmal Lieder und bringen gemeinsam mit dem Stadtoberhaupt einen Blumengruß.
Der Tag darauf steht dann ganz im Zeichen des Sankt Martinus und natürlich in Eisleben besonders, der Tauftag von Luther, der zu diesem Zeitpunkt noch Luder hieß und Katholik war.
Begonnen hat dieser Tag mit der Übernahme der Regentschaft durch die Narren des 1. Eisleber Carnevalsverein „De Lotterstädter“ e.V.
Wie bereits seine Vorgänger, Peter Pfützner und Jutta Fischer, übergab Bürgermeister Carsten Staub den Rathausschlüssel mit der Bitte, das Volk ordentlich zu behandeln.
Eine Abordnung des Vereins hatte sich auf dem Marktplatz eingefunden und belustigte die Eisleberinnen und Eisleber mit lustigen karnevalistischen Einlagen.
Fast ganz nebenbei erinnerte der Bürgermeister daran, dass sich ja der Verein im Jahre 1996 gegründet hatte. Erstaunte Gesichter? Nein! Norbert Lakomy, lange Zeit Vereinsvorsitzender, war darauf vorbereitet und blickte mit einem zwinkernden Auge auf die 25 Jahre zurück.
Mit einem kräftigen „Islebia Helau“ und der Vereinshymne übernahmen die Narren mit viel Applaus das Rathaus.
Seit 2001 feiern die Eisleber den Martinstag, aus dem die Feierlichkeit „Luther Geburtstag“ hervorging. Bereits zwei Jahre danach feierte man, auf Grund der Nachfrage, mit historischen Ständen und allerlei Köstlichkeiten auf dem gesamten Marktplatz. 2004 präsentierte man dann einen Mittelaltermarkt, Martinshörnchen, Martinsbrot und einen Martinszopf.
Die vielen Besucher gaben den Veranstaltern Recht und es kam im Jahr 2005 zu einer Geburtstagstafel mit einem immerhin 11 Meter langen Stollen, der zum Geburtstagsfest verteilt wurde.
An diese Tradition, den „Christstollen“ zum Geburtstagsfest zu präsentieren, wurde auch in diesem Jahr erinnert. Nachdem in den vergangenen zwei Jahren auf den Stollen verzichtet werden musste, gab es in diesem Jahr wieder einen.
Er hatte zwar nicht die stattliche Länge von 11 Meter, war aber wieder von der Bäckerei „Back Hans“ (früher Morgenstern) aus Helbra und stand den Vorgängern weder im Aussehen noch im Geschmack nach. Man hatte eher das Gefühl, die in Rum eingelegten Rosinen weilten in diesem Jahr einen Tick länger im Rum als in den Jahren zuvor.
Bis auf die letzte Krume wurde der Stollen verteilt, sicher auch dadurch, da die Narren gleich die Gelegenheit nutzten, um an ihr Jubiläum zu erinnern. Vielleicht wollten sie auch das Volk bereits am ersten Tag ihrer Regentschaft verwöhnen. Wer weiß.
 
Was wäre ein Martinstag ohne einen zünftigen Laternenumzug?
Der Martinstag ist von zahlreichen Bräuchen, darunter das Martinsgansessen, der Martinszug und das Martinssingen, geprägt.
In Luthers Taufkirche, der St. Petri-Pauli Kirche, wurde ein ökumenischer Familiengottesdienst gefeiert. Die Kinder der Ev. Kirchgemeinde spielten die Legende um den später heilig gesprochenen „Sankt Martin“ nach. Der Legende nach ritt Martin als Soldat des Kaisers an einem kalten Wintertag an einem hungernden und frierenden Bettler vorbei. Der Mann tat ihm so leid, dass Martin mit dem Schwert seinen warmen Mantel teilte und dem Bettler eine Hälfte schenkte. In der Nacht erschien Martin der Bettler im Traum und gab sich als Jesus Christus zu erkennen. War es Jesus Christus selbst, verkleidet als Bettler, der den Soldat prüfte?
Im Anschluss führte Gerald Götter als Bischof Martin von Tours und hoch zu Ross, den Martinszug (Laternenumzug) zum Marktplatz und zum Lutherdenkmal. Hier erinnerten die Pfarrerin Iris Hellmich und der Pfarrer Michael Schwenke an den Martinstag, der im Kirchenjahr das Fest des heiligen Martin von Tours ist. Der Tag ist abgeleitet von der Grablegung des Bischofs Martin von Tours am 11. November 397.
Und da Martin Luther am 11.11.1483 seine Taufe erhielt, wurde er auf den Namen des Tagheiligen getauft.
Der Martinstag ist von zahlreichen Bräuchen geprägt, das "Teilen" steht dabei im Vordergrund.
Leider mussten auch in diesem Jahr die Kirchengemeinden auf das symbolische Teilen des Martinshörnchens verzichten. Eine Geste, die besonders bei den Kindern beliebt war.
Mit den Liedern „St. Martin“ und „Ich geh mit meiner Laterne“ wurde der Martinstag beendet.