Kameradinnen und Kameraden der Freiwilligen Feuerwehren erhalten ihre Erstimpfung
Die Erleichterung ist Steffen Grünbein anzusehen. Der stellv. Wehrleiter der Freiwilligen Feuerwehr Oberrißdorf lächelt unter seiner Maske. Frau Dr. Jünemann hat ihm gerade den lange ersehnten Piecks versetzt. Grünberg ist einer von 95 freiwilligen Feuerwehrleuten der Stadtfeuerwehr Lutherstadt Eisleben, die am 18. 5.2021 ein Impfangebot bekommen – und es genutzt haben.
Zwei sind ganz besonders glücklich darüber: Bürgermeister Carsten Staub und der Sachgebietsleiter Allgemeine Ordnungsangelegenheiten/ Feuerwehr der Stadtverwaltung Eisleben, Sascha Lischewski. Denn bisher waren die Einsatzkräfte ohne Schutz – ein gefährliches Risiko für die, die zu jeder Schadenslage eilen – ohne zu wissen, ob sie womöglich auf jemanden treffen, der mit Corona infiziert ist. „Unsere Kameradinnen und Kameraden arbeiten genauso dicht an infizierten Menschen wie der Rettungsdienst oder die Polizei. Wir haben aufgrund der Hilfsfristen keine Zeit, einen Schnelltest zu machen“, erklärt Carsten Staub und betont: „Deshalb bin ich froh, dass den Kameradinnen und Kameraden nun endlich der bestmögliche Schutz zugute kommt, damit sie sich nicht beim Einsatz infizieren.“ „Ihr ehrenamtlicher Einsatz, ist unbezahlbar – weil er anderen Menschen das Leben rettet“, betont Lischewski.
Neben dem Eigenschutz soll durch die Impfung auch die Einsatzfähigkeit der Wehren gewährleistet werden. Seit mehr als einem Jahr sind die Kamerad*innen dazu verdammt, Onlineschulungen zu absolvieren. Praxisübungen sind aufgrund des Infektionsschutzes nicht möglich. Für die Einsatzkräfte eine schwierige Sache, denn ohne praktisches Üben gehen wichtige Fähigkeiten verloren. Im Einsatz, ob bei einem Wohnhausbrand oder bei einem Verkehrsunfall, muss jeder Handgriff sitzen – und das geht nur durch regelmäßiges Üben.
Alle Kamerad*innen, die am 18.5.2021 ihre erste Impfung erhalten haben, bekommen voraussichtlich am 29.6.2021 ihre zweite Impfung. Und damit rückt die Hoffnung auf etwas Normalität näher. Läuft alles nach Plan, gelten die Einsatzkräfte Ende Juni als „durchgeimpft“. Diese Tatsache mache es für Dienste und Ausbildungen viel einfacher. Voraussichtlich nach Pfingsten wird man wieder mit richtigen Ausbildungsdiensten beginnen können, dann natürlich unter Einhaltung der gültigen Verordnung. Besonders wichtig ist dann auch die Ausbildung in den Kinder- und Jugendfeuerwehren. Für die war die ausbildungsfreie Zeit besonders schwierig.