Die Ostdeutsche Sparkassenstiftung fördert in diesem Sinne seit 1996 Kunst, Kultur und Denkmalpflege. Am 28. Juli 2020 übergab der Vorsitzende der Sparkasse Mansfeld-Südharz, Michael Näher, eine Förderzusage für die Restaurierung des Epitaphs von Johannes Mühlmann (gest. 1730). Die Förderzusage teilen sich demzufolge die Ostdeutsche Sparkassenstiftung und die Sparkasse Mansfeld-Südharz.
Das Epitaph befindet sich in der St. Andreaskirche, der Marktansicht prägenden Kirche im Herzen der Lutherstadt. Die Kirche hat in der vergangen Zeit eine umfassende bautechnische Untersuchung erfahren. Dabei wurde vor allen sichtbar, dass sich die Südwand der Kirche stark nach außen bewegt. Nach den umfangreichen Baumaßnahmen wird, lt. Nutzungskonzept, eine offene und lebendige Kirche als Kulturstätte und bürgerliches Zentrum der Lutherstadt und der Region entstehen. Dabei legten die Fördermittelgeber besonders Wert auf einen barrierefrei Zugang und das Erleben des Kirchenraumes mit allen Sinnen.
Das Epitaph, bisher wenig beachtet, tritt nun aus seinen Schatten heraus und wird nach der Restaurierung ein wichtiger Zeitzeuge in der Kirche sein. Es befindet sich unterhalb der Emporen an der Westwand. Das Steinepitaph aus Alabaster ist dem Kanzler Johannes Mühlmann, seiner Gemahlin Maria Eleonora und seiner zweiten Gemahlin Dorothea Elisabeth gewidmet. Das künstlerisch anspruchsvoll gestaltete Epitaph aus der 1. Hälfte des 18. Jahrhunderts weist zahlreiche Schadbilder auf, die eine Restaurierung dringend notwendig machen. „Mit der Restaurierung dieses Epitaphs erhalten wir ein Zeitzeugnis von überregionaler bzw. landesweiter Bedeutung“, sagt Michael Näher. „Dank der Förderung durch die Ostdeutsche Sparkassenstiftung gemeinsam mit der Sparkasse Mansfeld-Südharz ist es uns möglich, sichernde restauratorische Maßnahmen an diesem aufwendig gestalteten Denkmal umzusetzen“, freut sich Pfarrerin Iris Hellmich bei der Übergabe der Förderzusage. Aufgrund der umfangreichen Sanierungsmaßnahmen des Kirchenraumes und einer Umstrukturierung der Wegeführung innerhalb der Kirche, die Verlagerung des Haupteinganges von der West- zur Südseite, rückt das Epitaph verstärkt in den Blickpunkt und die Wahrnehmung künftiger Besucher. Durch die konservierende Bearbeitung, der Entfernung von Rissen, verursacht durch korrodierende Eisenanker und eine restauratorische Reinigung, wird das Gesamtbild im Bestand erhalten und aufgewertet. Peter Schöne, Diplom Restaurator aus Halle, hat praktisch alle Restaurierungsarbeiten im Blick und koordiniert diese. „Es ist spannende und eine große Herausforderung alle Gewerke im Blick zu behalten. Umfassend saniert werden die Wände, die Heizung und die Beleuchtung, damit wird die Kirche den hohen Ansprüchen der künftigen Nutzung gerecht. Es wird eine feine Sache“, so der Restaurator.
Geplant ist, die Baumaßnahmen und die Restaurierung des Epitaphs bis 31. Dezember 2021 abzuschließen.