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Corona-Pandemie - Die Beschlüsse von Bund und Ländern am 6.5.2020

Bundeskanzlerin Angela Merkel hat sich mit den Chefs und Chefinnen der Bundesländer heute auf umfangreiche Lockerungen geeinigt. "Wir haben die erste Phase der Pandemie hinter uns", sagte Merkel. Und: Die Menschen in Deutschland hätten "verantwortungsvoll gelebt".
Die Beschlüsse im Einzelnen:

• Bei 50 Neuinfektionen auf 100.000 Einwohner (kumuliert über sieben Tage) soll sofort ein konsequentes Beschränkungskonzept umgesetzt werden.
• Die Kontaktbeschränkungen gelten grundsätzlich bis zum 5. Juni.
• In der Öffentlichkeit gilt weiter ein Mindestabstand von anderthalb Metern.
• Im öffentlichen Raum dürfen sich die Menschen auch mit mehreren Personen eines weiteren Haushalts treffen (nicht mehr nur mit einer).
• Eine dezentrale, Open-Source-basierte, freiwillige Kontakte-Verfolgung per App soll kommen.
• Jeder Schüler soll bis zu den Sommerferien die Schule wenigstens einmal besuchen können (mit Abstandsregeln im Unterricht, in den Pausen und in den Schulbussen).
• Die Notbetreuung in Kitas wird erweitert. Jedes Kind, das im Herbst in die Schule kommt, soll bis dahin mindestens einmal in die Kita können.
• Besondere Schutzmaßnahmen gelten weiter für Krankenhäuser und Pflegeeinrichtungen. Jeder Bewohner/Patient soll regelmäßig von einer bestimmten Person besucht werden können.
• In Firmen sollen nicht erforderliche Kontakte in der Belegschaft und mit den Kunden weiter vermieden werden.
• Alle Geschäfte können wieder öffnen. Für sie soll eine maximale Zahl an Kunden pro Verkaufsfläche vorgegeben werden.
• Stufenweise soll wieder Breiten- und Freizeitsport unter freiem Himmel möglich werden.
• Die Bundesländer entscheiden über mit Auflagen belegte Öffnungen in der Gastronomie und Touristenbeherbergung. Das gleiche gilt für Theater, Opern, Konzerthäuser und Kinos. Ebenso für Hochschulen, Messen, Fahrschulen, Discos, Fitnessstudios, Spielhallen etc.
• Großveranstaltungen (Konzerte, Festivals, Dorf-, Stadt- und Straßenfeste) können davon ausgehen, dass sie bis 31. August untersagt bleiben.
• Die erste und zweite Bundesliga darf ohne Publikum ab Mitte Mai wieder spielen.
Sie können die Vereinbarung auch noch einmal selbst nachlesen (PDF).
Was das im Einzelnen ganz genau für die drei mitteldeutschen Bundesländer heißt, wird man sehen.
Sie können sich auch selbst einmal durch die Verordnungen klicken. Als kleiner E-Mail-Service für Sie hier der Link dazu für Sachsen-Anhalt.
Eine Zahl also, die jetzt offenbar wichtig wird, ist die Zahl der Neuinfektionen auf 100.000 Einwohner, kumuliert auf sieben Tage. Steigt sie in einem Landkreis oder einer kreisfreien Stadt auf über 50, werden die Beschränkungen dort verschärft.

Auf einen Blick: Die aktuellen Zahlen /Stand 6.5.2020
So viele Corona-Infizierte gibt es inzwischen in unseren drei Bundesländern:
• Sachsen: 4.839 (+54 zum Vortag)
Schätzung der genesenen Patienten: 4.250 (+50)
Todesfälle im Zusammenhang mit Covid-19: 180 (+3)
• Sachsen-Anhalt: 1.604 (+12 zum Vortag)
Schätzung der genesenen Patienten: 1.280 (+30)
Todesfälle im Zusammenhang mit Covid-19: 48 (+2)
• Thüringen: 2.483 (+41 zum Vortag)
Genesenen Patienten lauf offizielle Meldungen: 1.402 (+97)
Todesfälle im Zusammenhang mit Covid-19: 113 (+6)

Die Zahl der Neuinfektionen hat auch den Virologen Alexander Kekulé heute in seinem Podcast bei MDR Aktuell beschäftigt. Was kumuliert bedeutet, hat er zwar nicht erklärt, aber er hat einen anderen Vorschlag: Man solle nicht die Zahl der Neuinfektionen zählen, sondern die der Initialfälle. Wenn also zum Beispiel vier Fälle in einem Hotel auftreten, solle man das als einen Fall werten. Das sei entscheidend dafür, was passiert, wenn diese Zahl erreicht wird.

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