Liebe Mitbürgerinnen und Mitbürger,
das Jahr ist nun bereits einige Stunden alt. Erinnern wir uns also an das, was uns die letzten Monate beschäftigte. Und an das, was nun vor uns liegt. Ich als Oberbürgermeisterin der Lutherstadt Eisleben danke zunächst dafür, dass die Menschen in unserer Stadt nach wie vor Lebensbedingungen vorfinden, die nicht überall selbstverständlich sind. In den Dank mischt sich der Wunsch, dass wir uns dessen wieder stärker bewusst werden, dass wir wieder lernen, mehr Demut zu empfinden und nicht ständig unsere Ansprüche weiter nach oben schrauben. Denn die zahlreichen Krisenmeldungen aus vielen Staaten zeigen uns, dass unser Lebensstandard und unsere Sicherheit nicht selbstverständlich sind, dass wir in einer Zeit leben, die sehr verletzlich ist und die uns zur Wachsamkeit aufruft.
Gerade in der zurückliegenden Zeit mussten wir erleben, wie schnell - von einem Tag auf den anderen - sich das „Normale“ ändern kann.
Menschen aus der Mitte der Gesellschaft begehen Taten, die einfach nicht nachvollziehbar sind. Aber, und da bin ich sehr froh darüber, die Gemeinschaft ist so stark, dass auch diese Taten uns wieder auf den Boden der Realität zurückbringt und wir uns auf das Miteinander besinnen.
Zum Jahresauftakt danke ich all` den Menschen von ganzem Herzen, die durch ihr gesellschaftliches Engagement sich bedürftigen Menschen widmen und so die Gemeinschaft bereichern und stärken. Es gibt sicher die eine oder andere Barriere, sei es der Altersunterschied, die andere Sprachen oder die vielleicht etwas anderen Gewohnheiten. Ich bitte Sie, alle aufeinander zuzugehen.
Mein Dank geht mit Hochachtung an alle ehrenamtlich Tätigen in den Vereinen und Verbänden, in den politischen Gremien, z. B. im Stadtrat und in den Ortschaftsräten, die sich für eine gedeihliche Entwicklung unserer Lutherstadt Eisleben mit ihren Ortsteilen einsetzen. Mein Dank geht an alle Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter meiner Verwaltung und an all jene, die dazu beitragen, dass die Lutherstadt Eisleben mit seinen Ortschaften als Mittelzentrum und somit als Vorrangstandort für landesbedeutsame Industrie- und Gewerbeflächen weiter definiert wird.
Ich danke den Kameradinnen und Kameraden der Ortswehren, des Rettungsdienstes, die ehrenamtlich ihr Leben für das Wohl der Gemeinschaft einsetzen.
Jetzt, zwischen den Jahren, sollten wir uns ein wenig mehr Ruhe gönnen und uns über die einen oder anderen Dinge einmal sehr innig Gedanken machen, um vielleicht noch bewusster in die Zukunft blicken zu können.
Seit 2006 habe ich meine ganze Kraft für die Lutherstadt eingesetzt. Viele haben mich auf diesem Weg begleitet und haben mir Kraft und Mut gegeben. Es ist viel passiert und ich kann heute zu Ihnen sagen, es war eine tolle Zeit und dafür bedanke ich mich bei allen, die mich unterstützt aber auch nachdenklich gestimmt haben. Auch kritische Worte können, wenn man diese zulässt, in einem Prozess positive Impulse geben.
Ich hatte von allem reichlich und das war gut so.
Am 26. April 2020 wird ein junger Kollege die Geschicke der Lutherstadt als Bürgermeister in die Hand nehmen.
Ich wünsche allen Einwohnern der Lutherstadt Eisleben und in den Ortschaften alles erdenklich Gute sowie viel Kraft und Lebensfreude für das Jahr 2020.
„Zusammenkommen ist ein Beginn, Zusammenbleiben ist ein Fortschritt, Zusammenarbeiten ist ein Erfolg.“ (Henry Ford)
Ihre
Jutta Fischer
Oberbürgermeisterin