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Rußrindenkrankheit festgestellt

Mitarbeiter des Eigenbetriebes Betriebshof der Lutherstadt Eisleben müssen leider zahlreiche Ahornbäume im Stadtpark (hinter dem Tor der Mahnung in der sogenannten Galgenschlucht) fällen.
Die Rußrindenkrankheit ist eine Pilzerkrankung, die vor allem bei Ahornbäumen auftritt.
Bei Inhalation können die Pilzsporen schwere Entzündungen der Lungenbläschen auslösen, die von Reizhusten, Fieber, Atemnot und Schüttelfrost begleitet sind.
„Die Witterung ist ideal für die Fällung der betroffenen Bäume, trotzdem sind die Mitarbeiter angewiesen, bei der Fällung Atemschutz zu tragen“, so der Verantwortliche der Abteilung Park und Grün, Burkhardt Schulze.
Nach der Fällung werden die betroffenen Bäume fachgerecht entsorgt.
            

Die Rußrindenkrankheit der Ahorne [lt. Deutsche Gesellschaft für Mykologie e.V. DGfM]
Cryptostroma corticale, der Erreger der Ahorn-Rußrindenkrankheit, befällt die im Rekordhitzejahr 2018 durch lange Trockenheit und Wassermangel gestressten Ahorne und bringt sie zum Absterben. Wir informieren Sie über die Symptome erkrankter Bäume und das Gesundheitsrisiko für den Menschen durch das Einatmen von Sporen.
Merkmale der Rußrindenkrankheit
Hierzulande ist vor allem der Bergahorn (Acer pseudoplatanus) betroffen, seltener auch Spitzahorn (A. platanoides), Silberahorn (A. saccharinum) und Feldahorn (A. campestre). Die Erkrankung häuft sich nach Jahren mit langer Trockenheit und Wassermangel. Wald- und Parkbäume sind gleichermaßen gefährdet. Altbäume mit guter Wasserversorgung sind weniger anfällig.
C. corticale bringt den Wirt binnen eines Jahres oder mehrerer Jahre zum Absterben. Typische Symptome sind Rinden- und Kambiumnekrosen, längliche Rindenrisse und schwärzlich fleckender Schleimfluß am Stamm. Später beginnen die Blätter zu welken und abzufallen, wodurch das Kronensterben immer deutlicher zu erkennen ist. Markant ist zudem grün bis blau verfärbtes Splintholz im Anschnitt.
An toten Bäumen blättert schließlich die Stammrinde ab, wodurch die Sporenlager des Pilzes freigelegt werden. Sie bilden einen schwarzen, nahezu flächigen Belag, dessen rußähnliche Erscheinung zum Namen der Erkrankung inspirierte. Pro Quadratzentimeter werden 100 bis 170 Millionen winziger Konidien abgeben. Diese enorme Masse ungeschlechtlicher Sporen färbt oftmals die Vegetation am Stammfuß durch Winddrift und Regenablauf auffällig schwarz.
Sporen oder Konidien in der Atemluft
Generell kann das Einatmen von Sporen oder Konidien aller Pilzarten bei gesunden Menschen zu Niesreiz und bei überempfindlichen Menschen zu allergischen Reaktionen unterschiedlichen Ausmaßes führen. Besonders gefährdet sind Personen mit Immunschwäche, also z. B. HIV-Patienten, Organ- und Stammzell-Transplantierte, Patienten unter Chemotherapie und Menschen mit chronischen Lungenerkrankungen (COPD).