Am Montag, d. 4. November 2019 eröffnete der Präsident des Landesverwaltungsamtes Sachsen-Anhalt, Thomas Pleye, gemeinsam mit der Oberbürgermeisterin der Lutherstadt Eisleben, Jutta Fischer, die Wanderausstellung zum 25jährigen Jubiläum der „Straße der Romanik“.
Im Jahre 2018 feierte das Land Sachsen-Anhalt dieses Jubiläum und nun ist diese Wanderausstellung auf der Nord- bzw. Südroute dieser Straße unterwegs.
Es ist eine der beliebtesten deutschen Ferienstraßen Deutschlands und wurde am 7. Mai 1993 im Beisein vom damaligen Bundespräsidenten Richard von Weizsäcker in der Landeshauptstadt Magdeburg eröffnet, quasi pünktlich zum 1020. Todestag von Otto dem Großen, dem mittelalterlichen Kaiser.
Warum eine „Straße der Romanik“?
Hier in Mitteldeutschland gibt es die größte Dichte von romanischen Bauwerken in Deutschland. Zwischen Harz, Elbe und Saale entstanden in der Zeit von 950 bis 1250 n. Chr. in quasi jeder Stadt und jedem Dorf großartige Dome und Domschätze, Klöster, Kirchen und Kapellen, Burgen, Schlösser und Pfalzen. Man könnte auch sagen: Ein einzigartiges Freilichtmuseum der europäischen Kunst des Mittelalters.
Die „Straße der Romanik“ zieht sich praktisch durch ganz Sachsen-Anhalt und ist nicht einfach mal so mit dem Auto oder Rad abzufahren, man sollte sie etappenweise erkunden. Die gut 1200 Kilometer, 73 Orte mit immerhin 88 Bauwerken schaffen eine Verbindung zwischen Arendsee im Norden und Zeitz im Süden. Einen beeindruckenden Überblick gibt diese Ausstellung, die noch bis zum 22. November 2019 im Rathaus der Lutherstadt zu sehen ist, auf den 29 Schautafeln. Der Betrachter wird herzlich eingeladen, sich auf die Reise zu begeben.
Seit 2007 ist die Straße Teil der Europäischen Kulturstraße TRANSROMANICA, welche durch den Europarat anerkannt wurde und das gemeinsame kulturelle Erbe der Romanik über acht Länder Europas hinweg verbindet: Von Deutschland über Österreich, Slowenien, Serbien, Italien, Frankreich bis hin nach Spanien und Portugal findet man historische Zeugnisse dieser Epoche.
Das Kloster St. Marien Helfta liegt auf der Südroute. Auf ihr durchquert man Sachsen-Anhalts "sanften Süden".
Die Mystikerinnen Mechthild von Magdeburg, Mechthild von Hackeborn (auch Mechthild von Helfta), Gertrud von Helfta entwickelten das in der Mitte des 13. Jahrhunderts errichtete Kloster St. Marien in Eisleben zu einem Zentrum mittelalterlicher Frauenbildung. Als "Krone der deutschen Frauenklöster" wurde es berühmt durch die wissenschaftliche Bildung der Ordensfrauen und deren Christusmystik. Nur als Ruine hat die Klosterkirche die Zeitläufte überdauert, erhielt nach 1994 wieder Dach und Ausstattung und dient seit 1999 einem Mystikerinnen-Konvent als Heimstatt.
Im Harz reist man auf den Spuren der Ottonen und sollte dabei in Halberstadt, Quedlinburg und Gernrode Station machen. Auch in Querfurt, Memleben, Merseburg und Tilleda sind Zeugnisse ottonischer Herrschaft erhalten geblieben. Mächtige Burganlagen wie die Neuenburg in Freyburg (Unstrut) und die Rudelsburg in Bad Kösen hoch über der Saale prägen die Landschaft der Saale-Unstrut-Region im Süden Sachsen-Anhalts. Ein Höhepunkt auf diesem Abschnitt ist der Dom St. Peter und Paul in Naumburg mit seinen berühmten Stifterfiguren und dem Domschatzgewölbe. Die Kirchenschätze in den Domen in Halberstadt, Merseburg und Naumburg sowie in der Stiftskirche Quedlinburg sind Glanzstücke der Straße der Romanik.
Die Ausstellung ist bis zum 22.November 2019 im Rathaus der Lutherstadt Eisleben, Markt 1 zu sehen. Geöffnet ist das Rathaus von Mo.- Do. von 9-15 Uhr und am Freitag von 9-12 Uhr.