Mit Bestürzung und Trauer hatte die Oberbürgermeisterin der Lutherstadt Eisleben, Jutta Fischer, die Nachrichten aus dem benachbarten Halle verfolgt:
„Am 9. Oktober war ein rabenschwarzer Tag für unser Land. Ich bin noch immer tief erschüttert, über diese schreckliche, menschenverachtende Tat. Ich verstehe einfach nicht, was Menschen dazu bewegt, solche Gräueltaten zu begehen. Für mich ist es immer noch unfassbar was in Halle geschah. An dem für die Menschen mit jüdischen Glauben höchsten Feiertag ist eine solche Tat eindeutig ein Anschlag auf das friedliche Miteinander in unserer Gesellschaft.
Mir ist unbegreiflich, wie Hass, wie ideologische Verblendungen, einen Menschen so sehr vergiften können. Antisemitismus, Fremdenfeindlichkeit und rechtes Gedankengut gehören nicht in unsere demokratische Gesellschaft.
Meine Gedanken sind bei den Opfern, deren Angehörigen und allen Betroffenen. Der Stadtrat der Lutherstadt Eisleben und ich persönlich sprechen ihnen unser Mitgefühl und herzliches Beileid aus.
Es ist schlimm genug, dass ein einzelner Mensch so eine furchtbare Tat verüben konnte.
Ich möchte in aller Entschiedenheit betonen, wir als Stadt, da beziehe ich alle Einwohner ein, distanzieren uns ganz entschieden von jeglichem rechten, fremdenfeindlichen, menschenverachtenden, antisemitischen Gedankengut“.
Am Freitag, dem 11. Oktober, fand um 18 Uhr ein Friedensgebet für die Opfer des Anschlags von Halle in der St. Petri-Pauli-Kirche statt. Im Anschluss trafen sich über 200 Eisleber zum stillen Gedenken an der Eisleber Synagoge. Hier war deutlich zu spüren, dass die Teilnehmer ein deutliches Zeichen für Mitgefühl, Demokratie, Rechtsstaatlichkeit und Weltoffenheit setzten.