Gut aller zehn Jahre wird das Integrierte Stadtentwicklungskonzept der Lutherstadt Eisleben – kurz INSEK – fortgeschrieben. Was zunächst etwas sperrig klingt, ist wichtig für die Zukunft, für die Entwicklung, für die strategische Ausrichtung einer Kommune – kurzum – wo will sie hin? Wie soll eine Stadt – in diesem Fall die Lutherstadt Eisleben – in zehn, fünfzehn Jahren aussehen? Dabei werden Stärken und Schwächen beleuchtet, Potenziale definiert, Schwerpunkte ermittelt. Das betrifft natürlich nicht nur die Kernstadt per se sondern auch ihre Ortschaften. Vergangenen Dienstag waren interessierte Bürgerinnen und Bürger, die Ortschafts- und Stadträte und die Ortsbürgermeister in die Malzscheune zu einem Workshop zur Fortschreibung des INSEK eingeladen. Bürgermeister Carsten Staub, der die Teilnehmer der öffentlichen Veranstaltung begrüßte, betonte die Wichtigkeit der Bürgerbeteiligung, wenn eine Verwaltung nicht am Bürger vorbei- sondern bedarfsgerecht arbeiten und eine Stadt gestalten möchte. Tanja Korzer von u/m/s STADTSTRATEGIEN, das mit dem INSEK beauftragte Projektbüro, führte und stimmte die Beteiligten kurz in das Thema ein. Im Grunde, so Korzer, sei das INSEK ein Pflichtinstrument, ein bindendes Instrument für die Kommune auch und besonders in Hinblick auf künftige Fördermittelanträge auf Landes-, Bundes- und Europaebene. Und so wagten einige Bürgerinnen und Bürger, Ortsbürgermeister und Mitarbeiter der Verwaltung einen durchaus visionären Blick in die Zukunft. Und die sind wichtig – Visionen, ermutigt Tanja Korzer, bevor sie die Gesprächsrunde zwischen den Beteiligten eröffnete: „Schauen Sie, wo es am meisten klemmt, wo sehen Sie Ihre Stärken und Schwächen, wir brauchen eine Vision, ein Leitbild.“ Und dann ging es en détail in die Stadt und ihre Ortsteile. Die Gesprächsteilnehmer beleuchteten mit dem Projektteam die Ortschaften. Wo haben die Bürger deren Stärken und Schwächen gesehen? Schnell kristallisierte sich ein Themenfeld als neuralgisch und verbindend heraus – die Tatsache, dass nämlich die Ortschaften nicht verbunden sind – nicht mit der Kernstadt – und auch sonst nicht: fehlende Fahrradwege wurden in nahezu allen Ortschaften als Schwäche gelistet. Bedauerlicherweise sehen einige Ortschaften bzw. deren Bewohner, keinerlei Stärken und Potentiale in ihrem Ort oder haben sich gar nicht erst an den vorausgegangenen Befragungen und auch nicht am Workshop beteiligt. Am Ende resümiert Tanja Korzer: „Gute Gespräche, in kleinen Gruppen, wir haben jetzt eine Menge Aufgaben abzuarbeiten“ … bis, ja, wie geht es denn nun weiter? Im Mai soll der Zwischenstand des INSEK im Stadtentwicklungsausschuss vorgestellt werden. Im Juli soll es ein Treffen mit allen Ortsbürgermeistern geben. Danach wird sich das INSEK-Team zur Feinjustierung noch mehrfach treffen, bevor im Juni 2024 der fertige Entwurf des fortgeschriebenen INSEK vorgestellt und dann auch vom Stadtrat beschlossen wird.