Abschied nach 32 Jahren im Landesverwaltungsamt
Der Abschied fiel ihr sichtlich schwer. Nach 32 Jahren im Landesverwaltungsamt wurde Gabriele Neugebauer Ende Dezember des vergangenen Jahres in den wohlverdienten Ruhestand verabschiedet. Bürgermeister Carsten Staub und Bauamtsleiter Sven Kassik nahmen sich persönlich Zeit, Grüße und alle guten Wünsche vor Ort zu übermitteln. Neugebauer, die für das Ressort Städtebauförderung beim Landesverwaltungsamt zuständig war, hat mit ihrem Wirken maßgeblich zur Gestaltung der Lutherstadt Eisleben beigetragen und das Bild unserer Stadt geprägt. „Mit zwei weinenden Augen verabschieden wir Frau Dr. Neugebauer in ihren sicher wohlverdienten, für unsere Stadt aber viel zu frühen Ruhestand. Wenn ich gefragt werde, was mir als allererstes zu Gabriele Neugebauer einfällt, dann ist es ihre Warmherzigkeit. Ihr Herz schlägt für die Lutherstadt Eisleben. Und das seit mehr als drei Jahrzehnten. Sie muss sich einfach während ihres Studiums an der Ingenieurschule Hals über Kopf in unsere Stadt verliebt haben. Anders können wir uns ihr unermüdliches Engagement und ihre Rührigkeit für uns nicht erklären. Ihre Verbundenheit hat maßgeblich dazu beigetragen, das Bild unserer Stadt in den vergangenen drei Jahrzehnten zu verändern, mehr noch, zu prägen. 63 Millionen Euro Fördermittel flossen in städtebauliche Erneuerungsmaßnahmen – es gibt wohl kaum eine Stadt in Sachsen-Anhalt die vom Stadtumbau Ost derartig partizipiert hat. Das ist auch Gabriele Neugebauers Verdienst. Sie hatte immer mehr als ein offenes Ohr für unsere Anliegen. Und wir haben immer – das kann ich ohne Übertreibung sagen – gemeinsam eine Lösung gefunden. EIN Dankeschön kann gar nicht ausdrücken, was wir empfinden“, resümiert der Bürgermeister in einem ganz persönlichen Gruß- bzw. Abschiedswort. Wie gesagt, bis 2021 hat die Lutherstadt Eisleben aus den verschiedensten Förderprogrammen Fördermittel in Höhe von 67 Mio. Euro verbaut. Hinzu kommen Eigenmittel in Höhe von 16 Mio. Euro, so dass insgesamt 83 Mio. Euro in städtebauliche Maßnahmen flossen. So konnten zahlreiche städtische und private Vorhaben umgesetzt werden, davon über 80 Prozent der Straßenbaumaßnahmen im definierten Sanierungsgebiet; Regenrückhaltebecken, Sanierung und Erhaltung von kommunalen Objekten (ehemalige Malzscheune, Herdlager, Rathaus, Katharinenstift + Säulenhalle/ Markthalle),Umsetzung von Stationen am Lutherweg (Stadtterrassen, Ohrenweiden, Vikariatsgarten), grüne Oasen wurden in der Innenstadt geschaffen, private Vorhaben wie die Petristraße 11, Wohnen im Denkmal und Stadthaus am „Knappenbrunnen“ (Sangerhäuserstr. 36-38+41), Sicherung Plan 13 und Plan 2, Karl-Rühlemann- Platz 1, alsdann und schlussendlich wurden städtische und private Objekte zurückgebaut.
Weil sich Gabriele Neugebauer aber noch gar nicht so recht von Eisleben trennen kann und möchte, war sie kurz vor Weihnachten noch einmal auf Stippvisite in der Lutherstadt. Am 21.12.2022 legte sie Bürgermeister Carsten Staub zwei Bewilligungsbescheide, einen für „Lebendige Zentren“ in Höhe von 2.675.000 Euro und einen für „Förderung des Wachstums und der nachhaltigen Erneuerung, Programmbereich Aufwertung“ in Höhe von 143.000 Euro - unter den städtischen Gabentisch. Danach ging es während eines Arbeitsgespräches um die Finanzierung der Baumaßnahme „Grabenschule – Bürgerrathaus“. Indes lobte Neugebauer die vorbildlichen Planungsphasen und das ausdrückliche Augenmerk auf Barrierefreiheit und Nachhaltigkeit sowie Energieeffizienz. Nach der Projektvorstellung ließ sie sich am kürzesten Tag des Jahres von den Mitarbeitern der Stadtplanung die Grabenschule zeigen.