Eine ereignisreiche und aufregende Woche liegt hinter den zwanzig Mädchen und Jungen und ihren Betreuerinnen um Nicole Wiesenmüller von den Jugendclubs der Lutherstadt Eisleben, die ihr Sommercamp am Stausee Kelbra verbrachten.
Allein die Unterbringung – neun riesige Holzfässer - war ein Abenteuer für sich. Gemeinsam wurde gewandert, die Umgebung erkundet, gebastelt, Kino besucht, gebadet und ein ganz besonderer Besuch empfangen. Seit über zehn Jahren ist es nämlich zur schönen Tradition geworden, dass Mitglieder des Lions-Club Eisleben die Ferienfreizeit unterstützen und vor Ort besuchen. Nicht mit leeren Händen, versteht sich für die „Löwen“. Eis satt brachten Ulrich Ehrt, Jörg Goldbach und Dr. Christian Schaarschmidt deshalb vergangenen Donnerstag mit. Schokoladen-, Vanille- und Erdbeereis konnten sich die Mädchen und Jungen passenderweise bei bestem Sommerwetter schmecken lassen. „Wir freuen uns, dass wir nach fast drei Jahren Pause die Kinderferienfreizeit wieder besuchen und die Kinder überraschen können“, kam es unisono von den drei Herren. „Es ist eine gute Tradition, dass wir Eis mitbringen. Dieses Jahr wurde dies vom Eiscafé Müller aus der Lutherstadt Eisleben großzügig zur Verfügung gestellt.“
Dass dieses Sommercamp nach drei Jahren pandemiebedingter Pause überhaupt stattfinden kann, ist einem gemeinsamen „Kraftakt“ finanzieller Art zu verdanken. So unterstützen die Lutherstadt Eisleben, das Jugendamt des Landkreis Mansfeld-Südharz und zahlreiche private Sponsoren dieses Vorhaben, das jährlich Kinderherzen höher schlagen lässt, erzählte Nicole Wiesenmüller. „Aber“, das betonte sie ausdrücklich, „ohne den Lionsclub könnten wir es nicht durchführen.“ Denn, während sich die Kinder auf die erfrischende Überraschung freuten, überreichte Ulrich Ehrt stellvertretend für den Lionsclub und seinen Förderverein einen Spendenscheck über 4000 Euro – in Worten viertausend Euro! „Wir sind da, wo unsere Hilfe benötigt wird. Ob das nun das Zuckertütenfest der Lutherstadt Eisleben ist oder die Sanierung des Kamerad Martin Denkmals oder das Zeltlager der Jugendfeuerwehren der Feuerwehren Eisleben und Helfta“, zählte Ulrich Ehrt nur einige Projekte auf, die der Lionsclub in der jüngstenVergangenheit unterstützt hat . „Aber wir bringen ja nicht nur etwas mit, wir bekommen auch etwas zurück“, fügte Jörg Goldbach hinzu und verweist auf das tolle Programm, das die „Ferienfreizeitgenießer“ aufführten. Und weil Stift und Papier schnell zur Hand waren, wurde schnell ein riesiges „Dankeschön“ gemalt während sich die Gäste am Kuchenbuffet – natürlich allesamt selber gebacken – stärken und in Erinnerungen schwelgen konnten. Kathrin Gantz von der Stabsstelle Wirtschaft, Schulen, Jugend, Sport und Fördermittelkoordination der Lutherstadt Eisleben ließ es sich nicht nehmen, die Lions auf ihrem Besuch bei den „Sommercampern“ zu begleiten. Sie erinnert sich noch gut an die gemeinsam gestemmten Unternehmungen. „Wir können uns immer auf die Mitglieder des Lionsclubs verlassen und haben gemeinsam schon viel erlebt.“ Die jährlichen Sommercamps und das traditionelle Eisessen bleiben ihr da in dankbarer Erinnerung.
Seit 30 Jahren engagiert sich der Lionsclub Eisleben nicht nur für soziale Projekte in und um die Lutherstadt Eisleben. Ebenso lange ist Ulrich Ehrt im Club aktiv. Christian Schaarschmidt stieß vor 20 Jahren dazu, Jörg Goldbach gehört seit 15 Jahren zu der angesehenen Gemeinschaft, die rund 25 Mitglieder hat. Mitglied wird man übrigens nicht so einfach. Man muss einen unbescholtenen Ruf besitzen und einem soliden Beruf nachgehen. Man wird von einem Mitglied vorgeschlagen, dann geprüft und – bei Einigkeit in der Gemeinschaft - die Aufnahme beschlossen. „Das sind alles gute Leute“, lobt Ulrich Ehrt. In den vergangenen 30 Jahren wurden Projekte mit an die 210.000 Euro unterstützt – immer da, wo der Schuh klemmt, ein Kind Hilfe benötigt. Einnahmen generiert der Förderverein des Lions-Club hauptsächlich über einen eigenen Stand, den die Mitglieder zu Advent in Luthers Höfen betreuen. Aber auch das musste ja in den vergangenen Jahren ruhen. Genau wie das Sommerferiencamp.
Und dahin kehren wir jetzt auch zurück: Glücklich und erschöpft traten die Kinder mit ihren Betreuer*innen am 29. Juli ihre Heimreise an. „Keine Verluste zu verzeichnen“, resümiert Nicole Wiesenmüller erleichtert, „ich vermisse die Kinder jetzt schon“. „Ich möchte hier bleiben, für immer und ewig, das ist so schön“, gibt ihr Lisa, eines der Mädchen, Recht. Übrigens, einen Fernseher gab es eine Woche lang nicht. Klappte wunderbar. Und, „wir haben gar nicht alles besuchen und entdecken können, eine Woche reicht da gar nicht aus“, gibt Nicole Wiesenmüller schon mal einen Ausblick auf Kommendes. Für die Jugendclubmitarbeiter*innen ist die aufregende Ferienfreizeit noch nicht zu Ende. Nach einer kurzen Verschnaufpause werden die Koffer neu gepackt. Es geht mit einer Kinderreisegruppe eine Woche an den Bremer Teich - neuer Ort, bewährtes Team, andere Kinder.