Aktuelle Stadtinformationen_Max

Tanzen, lachen, singen, toben in Zeiten von COVID-19

Ganz plötzlich war die Kita zu. Von einem Tag auf den anderen. Wie erklärt man einem Dreijährigen, dass es heute und auch morgen nicht zum Spielen geht. Sandkastenfreunde sehen? - Nicht möglich! Selbst der Spielplatz vor der Haustür oder im Wohngebiet ist dieser Tage trist und leer. Abgesperrt mit einem Flatterband. Spielen verboten! Wie fühlt sich eine Woche, wie fühlen sich zwei Wochen, drei Wochen …. sechs Wochen alleine Zuhause an? Oma nicht besuchen dürfen? Leise sein, weil Mama arbeiten muss und Papa gerade aus der Nachtschicht gekommen ist und schläft? …. Die derzeitige Situation fordert uns allen seit vielen Wochen einiges ab. Doch, besonders Kinder leiden unter der Isolation, vermissen ihr gewohntes Umfeld, ihre Freunde. Laut einer aktuellen Forsa-Umfrage für „save the children“ vermissen 76 Prozent aller Kinder ihre Freunde. Die Deutsche Akademie für Kinder- und Jugendmedizin e.V. resümiert in ihrer Stellungnahme: „Die abrupte Schließung der Einrichtung und wochenlange Kontaktsperre zu den Freunden und Erzieher*innen bedeutet einen unverstandenen [...] Verlust von wichtigen Bindungspersonen. […] Die Belastungen wiegen in sozial schwachen Familien besonders schwer und vergrößern die Risiken für eine gute Entwicklung von Kindern, sie erhöhen aber auch das Risiko, dass Kinder Vernachlässigung und Gewalt erfahren.“ Auch in der Lutherstadt Eisleben sind alle Kindertageseinrichtungen des Eigenbetriebes und die in freier Trägerschaft seit 16. März 2020 mit Erlass der Landesregierung der geschlossen. Eine Notbetreuung ist eingerichtet. Doch was ist mit den Kindern, die diese nicht besuchen können? Um den Kontakt zu ihren Schützlingen nicht abreißen zu lassen, haben sich die Erzieherinnen der vier Horte und sechs Kindertagesstätten des EB Kindertageseinrichtungen der Lutherstadt Eisleben etwas einfallen lassen. Seit Anfang April werden gemeinsam Lieder gesungen, es wird gebastelt, vorgelesen, Waffeln gebacken, experimentiert, gemalt, gerätselt, Sport getrieben, getanzt, getobt … freilich alles unter Einhaltung der Kontaktsperre - Internet sei Dank. Auf der neu eingerichteten Homepage des Eigenbetriebes www.kindertageseinrichtungen-eisleben.de finden Eltern unter „Mitmachangebote für Euch“ zahlreiche Anregungen von den Erzieherinnen aus den einzelnen Einrichtungen, um die derzeitige räumliche Isolation für die Kleinen abwechslungsreicher zu gestalten. Und für die Kinder selbst? Sie sehen, sie hören ihre Kontaktpersonen in den Einrichtungen, sehen das gewohnte Umfeld, die manchmal heiß umkämpften Lieblingssachen. Selbstredend nehmen sie auch die Veränderungen in den Räumlichkeiten wahr. In vielen Einrichtungen wurde die angeordnete Schließzeit dafür genutzt, umzuräumen, umzugestalten, zu renovieren. „Wir möchten zum einen den Kontakt zu den Kindern, die die Notbetreuung nicht in Anspruch nehmen können, halten, ihnen einen kleinen Einblick in ihre Kita geben, sie sollen vertraute Gesichter sehen“, erläutert Eigenbetriebsleiter Arwed Reichelt die Intension hinter der Video-Offensive seiner Mitarbeiterinnen, für die die momentane Situation auch nicht einfach sei, der tägliche Umgang, der Kontakt zu den Kindern, das Kinderlachen fehle ihnen einfach. Aber nicht nur das. Unter den Eltern herrscht zu weil und ob der ständigen Neuregelungen eine Unsicherheit. Die Homepage soll auch Anlauf sein, sich zu informieren. Tagesaktuell werden hier sachlich alle notwendigen „Informationen zur Ausnahmesituation“ eingestellt, die die städtischen Einrichtungen und die Betreuung der Kinder betreffen. Auch Formulare, wie etwa zur Notbetreuung, stehen unter www.kindertageseinrichtungen-eisleben.de zum Herunterladen bereit.
Hier ein Vorschlag gegen die Langeweile - unsere Praktikantin Lena hat sich mal was ausgedacht. Viele Spaß!