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1. Hoffest in Unterrißdorf

Im Februar 1546 reiste Dr. Martin Luther nach Mansfeld, um einen Streit der Grafen von Mansfeld zu schlichten. An der „Kalten Stelle“ – unweit von Unterrrißdorf – soll er sich dabei so verkühlt haben, dass er wenige Tage später in Eisleben verstarb. Die Kutsche, in der der Reformator seinerzeit diese beschwerliche Reise antrat, existiert freilich nicht mehr. Wohl aber ein detailgetreues Replik aus dem Jahre 1883. Dieses wurde anlässlich des Festumzuges zu Ehren seines 400. Geburtstags gebaut und fuhr in den vergangenen Jahrhunderten bei mehreren Festumzügen mit. Nun hat die Kutsche eine würdige Unterbringung im Gut Peter in Unterrißdorf gefunden. Hier wurde sie jüngst im Rahmen des 1. Hoffestes der Lutherstadt Eisleben einem interessierten Publikum feierlich präsentiert. Die Gäste schauten freilich nicht nur allein des Reformators Kutsche wegen vorbei. Sie kamen auch der Einladung der Mitglieder des Natur- und Heimatvereins Unterrißdorf e.V zu einem Familiennachmittag nach. Diese hatte in Zusammenarbeit mit Mitarbeitern der Stadtverwaltung der Lutherstadt Eisleben ein buntes Programm auf die Beine gestellt. 16 Bleche selbst gebackener Kuchen standen im Saal auf der Tenne bereit. Sie sind allesamt alle geworden, so viel sei vorweg verraten. Zum Kaffeegedeck spielten die Original Salzbacher Musikanten zünftig auf. Zuvor allerdings gab es einen Festumzug vom Maibaum durch den Ort bis zum Gut Peter. Der Spielmannszug Großörner gab dafür den musikalischen Rahmen. Angekommen am Gut Peter eröffnete Eislebens Oberbürgermeisterin Jutta Fischer das 1. Hoffest. Ortsbürgermeisterin Monika Drescher, der Reformator (fast) höchstpersönlich und Michael Schumann, Koordinator der LEADER-Aktionsgruppe Mansfeld-Südharz, enthüllten zudem eine Hinweistafel. Gut Peter und Lutherkutsche flankieren nämlich den hiesigen Lutherweg. Wanderer bekommen nun die Möglichkeit, eine kleine Wissenslücke zum Reformator zu schließen und sich gleichzeitig den Lutherweg informativer zu erschließen.