Die Stadtverwaltung der Lutherstadt Eisleben/ Stabstelle Wirtschaft, der Bundesverband mitteldeutsche Wirtschaft (BVMW), die Standortmarketinggesellschaft Mansfeld-Südharz GmbH(SMG) veranstalteteten gemeinsam das 1. Eislebener Zukunftsforum. Zahlreiche Unternehmen folgten der Einladung und sprachen u.a. über so prägnante Themen wie die Entwicklung der regionalen Wirtschaft, wirtschaftliche Zukunft in den neuen Bundesländer und das Zusammenspiel von Wirtschaft und Kirche im und nach dem Reformationsjubiläum 2017.
Mit Spannung wurden drei Referenten erwartetet:
Herr Mark Lange, Geschäftsführer der Standortmarketing Mansfeld-Südharz GmbH
Frau Iris Gleicke, MdB – Parlamentarische Staatssekretärin beim Bundesminister für Wirtschaft und Energie, Beauftragte der Bundesregierung für die neuen Bundesländer und Beauftragte der Bundesregierung für Mittelstand und Tourismus und
Frau Prof. Dr. Margot Käßmann – Botschafterin des Rates der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD) für das Reformationsjubiläum 2017.
In ihrer Begrüßung verwies Oberbürgermeisterin Jutta Fischer darauf, dass man viel zu wenig wahrnehme, was sich in der Lutherstadt Eisleben schon verändert hat. Gerade in Vorbereitung des Reformationsjubiläums rief sie die Anwesenden auf, mehr den Stolz auf diese Stadt nach außen zu tragen und mit innovativen Produkten und Ideen weiterhin für die Stadt zu werben.
Viel Beifall erhielt Frau Gleicke von den Anwesenden. Beeindruckend realistisch schätzte sie die Situation der Wirtschaft in Ostdeutschland ein. „Wir hinken zwar der Wirtschaftkraft der Nachbarbundesländer noch nach, aber wir brauchen uns nicht zu schämen – es wurde viel erreicht und den Rest schaffen wir auch noch“, so Frau Gleicke. Sie schätzte ein, dass der Ausgleichsprozess zum Erliegen gekommen sei und betonte energisch, dass es weiterhin der Förderung von strukturschwachen Regionen auch nach 2019 im gesamten Bundesgebiet bedarf. Mit den Worten: „Wenn Sie möchten komme, ich auch zweites, drittes und zehntes Mal zum Zukunftsforum in die Lutherstadt Eisleben“, beendete Frau Gleicke ihre Rede.
An Frau Gleicke schloss Prof. Dr. Margot Käßmann,Reformationsbeauftragte EKD an.
Sie hob hervor, dass Tradition und Verwurzlung sehr wichtig seien. Aber sie habe nichts dagegen einzuwenden, dass das Reformationsjubiläum für Sachsen-Anhalt und Thüringen nicht nur von weltlicher, sondern auch von wirtschaftlicher Bedeutung sei. „Am Reformationsjubiläum darf ruhig verdient werden. Die Verantwortung trägt jeder für sich, ob mit Lutherbier, Lutherkuchen, Lutherkruste ….., auch das soll es geben und für die Region werben. Ich freue mich, wenn viele Menschen hier her kommen, vor allem aus den westlichen Bundesländern! Die Region und wir alle werden davon profitieren“ , so die Reformationsbeauftragte.
Daniel Leis, Projektleiter Sonderausstellungen 2017 der Stiftung Luthergedenkstätten in Sachsen-Anhalt, bedankte sich bei den Veranstaltern des 1. Eislebener Zukunftsforum, dass man in Luthers Geburtshaus einen Baum pflanzt. Beeindruckt von dieser Idee habe er sofort diesem Ansinnen zugestimmt. Es gibt keinen besseren Platz, hier wo die Wiege der Reformation stand, beginnt für die Lutherstadt Eisleben etwas Neues. Er wünschte den Unternehmen für die Zukunft alles Gute und der Lutherstadt Eisleben weiterhin eine so tatkräftige Unterstützung aus der Wirtschaft.
Bei der anschließenden Podiumsdiskussion, die im Fokus das Thema „Wirtschaft 4.0 – Ausblicke 2017“ hatte, sprachen regionale Unternehmer über Standortvorteile und Standortnachteile der Region.
Dabei kamen Entbürokratisierung, Wirtschaftsförderung, Verantwortung, Leistungskraft und gegenseitige Unterstützung zur Sprache.
Einen würdigen Abschluss fand das 1. Eisleber Zukunftsforum mit dem symbolischen pflanzen einer Linde in Luthers Geburtshaus.
„Dieser Baum symbolisiert die Wirtschaft der Lutherstadt Eisleben, sie möge wachsen wie dieser Baum“, so Frank Wrba, Geschäftsführer der WSE Wrba Systemtechnik Eisleben GmbH, bei der Pflanzung. An dieser Pflanzung nahmen der Chef der Staatskanzlei, Staatsminister Rainer Robra, die Oberbürgermeisterin der Lutherstadt Eisleben, Jutta Fischer, Daniel Leis, Projektleiter Nationale Sonderausstellung 2017 und Frank Wrba teil.
Am Baum weist eine Tafel mit dem Hinweis: „Gestiftet von der Lutherstadt Eisleben und den regionalen Mitgliederunternehmen des BVMW anlässlich des 1. Eislebener Zukunftsforums“.
Als Botschaft beinhaltet diese Tafel die Worte von Martin Luther:
„Der Glaube ist der Anfang aller guten Werke“.