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Lösung für Theater in Eisleben - Landkreis und Stadt gehen gemeinsamen Lösungsweg

Rückblickend darf man wohl sagen, nein, so etwas kann man sich nicht ausdenken: Die besten Geschichten schreibt bekanntlich das Leben! Und, die müssen nicht immer gut, die können auch furchtbar aufreibend und spannend sein. Am gestrigen Tag fand ein fast ein Jahr anhaltender Theater-Thriller ein vorerst gutes Ende.
Der Landkreis Mansfeld-Südharz und die Lutherstadt Eisleben hatten sich – nach Intervention der Staatskanzlei, ausdrücklich sei hier Staats- und Kulturminister Rainer Robra genannt - auf einen Lösungsweg zur Fortsetzung des Theaterbetriebes verständigt. Dieser Lösungsweg steht allerdings noch unter dem Vorbehalt der Zustimmung des Kreistages beziehungsweise des Eisleber Stadtrates.
Der Landkreis und die Lutherstadt haben ein zinsloses Darlehen zur Finanzierung des Gesellschafteranteils des Landkreises in Höhe von 1,613 Millionen Euro für das Jahr 2024 verabredet. Die Laufzeit gilt bis Ende 2028. Wird durch das Landesverwaltungsamt und die kommunalen Gremien die Inanspruchnahme des Darlehens bestätigt, ist die Finanzierung der Kulturwerk gGmbH 2024 abgesichert.
„Der Landkreis sieht in der jetzt gefundenen Verständigung mit der Lutherstadt einen Weg, den im vom Kreistag beschlossenen Zuwendungsvertrag enthaltenen Ertragsvorbehalt einzulösen“, erklärte Landrat André Schröder in einer gemeinsamen Presseerklärung von Landkreis Mansfeld-Südharz und Stadt Eisleben. „Unter dieser Voraussetzung kann auch die Ausschreibung für die Nachbesetzung der Intendantenstelle sofort erfolgen.“
Bürgermeister Carsten Staub äußert sich nach dem letzten Gespräch in der Staatskanzlei erleichtert: „Wir sind sehr froh, dass es uns gelungen ist, mit Unterstützung des Landes eine Lösung für die Weiterfinanzierung unseres Theaters zu finden. Das gemeinsame und ausdrückliche Ziel beider Gesellschafter sollte es sein, den Theaterbetrieb langfristig - über die vierjährige Förderperiode hinaus - auf sichere Beine zu stellen und damit einer verantwortungsvollen Gesellschafterrolle gerecht zu werden.“
Die Gesellschafterversammlung der Kulturwerk gGmbH, die noch am gestrigen Mittwoch, dem 31.1.2024 im Vorfeld einer gemeinsamen Pressekonferenz stattfand, hatte den Abschluss der Zuwendungsverträge beschlossen und den Geschäftsführer Ulrich Fischer unter dem Vorbehalt des Abschlusses des Darlehensvertrages mit der Unterzeichnung beauftragt.
Den Vertrag zwischen der Kulturwerk gGmbH und der Stadt unterschrieb Intendant Ulrich Fischer sichtlich erleichtert sofort im Anschluss an die Pressekonferenz. Zuvor, allerdings, richtete er seine Worte an seine nicht minder erleichterte Belegschaft. Monate des Bangens liegen hinter den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern des Theaters. Kurz vor Weihnachten hatten diesen von einer drohenden Insolvenz des Theaters erfahren. Und trotz dieser emotionalen Wochen, so dankte ihnen auch Bürgermeister Carsten Staub, haben sie den Theaterbetrieb – the show must go on - aufrecht erhalten. Landrat André Schröder unterstrich indes, wie wichtig auch ihm die Kreisbühne sei, respektive, was der Landkreis an seinem Theater habe. Es war ein zähes Ringen, resümierte er, das geeint war, im gemeinsamen Willen, das Theater zu erhalten. Der Kreistag wird am 14. Februar 2024 über den Darlehensvertrag abstimmen; der Eisleber Stadtrat am 20.02.2024.