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INSEK: Stadt - wo willst du hin?

Am 16. November 2022 fand der erste Evaluierungs-Workshop zur Fortschreibung des INSEK statt.
INSEK steht dabei für Integriertes Stadtentwicklungskonzept Lutherstadt Eisleben. Ein erstes hat die Stadt 2001 per Stadtratbeschluss beschlossen. Dieses wurde 2014 fortgeschrieben. Bürgermeister Carsten Staub begrüßte dafür in der Malzscheune - die für sich eine INSEK-Erfolgsgeschichte darstellt - Mitarbeiterinnen der Stadtverwaltung sowie das für die Fortschreibung federführende Projektbüro „u/m/s - urban management systems GmbH - aus Leipzig.
Da die Stadt mit ihren Ortsteilen und den darin lebenden Menschen einer ständigen Veränderung unterliegt, bedarf es einer „turnusmäßigen“ und gesamtheitlichen Betrachtung aller Ziele und Aufgaben, die im INSEK 2014 definiert waren. Denn, was vor zehn Jahren vielleicht als prioritär beschrieben wurde, kann in der heutigen Zeit einer ganz anderen Relevanz zukommen. Da spielen geopolitische Veränderungen, die Energiewende und daraus resultierende Handlungsfelder aber auch Bevölkerungsprognosen eine Rolle. Weil das eben nur Prognosen sind, die sich so nicht bewahrheiten müssen. Also, nach gut acht Jahren war es an der Zeit, das „alte“ INSEK genauer unter die Lupe zu nehmen. Welche Ziele haben wir erreicht, welche Aufgaben erfüllt, was konnte nicht realisiert werden und woran arbeiten wir noch?
Bauamtsleiter Sven Kassik und seine Sachgebietsleitungen standen dazu dem Projektbüro und den interessierten Mitarbeitern der Stadtverwaltung sowie den geladenen Ortsbürgermeistern Rede und Antwort. In diesem Zusammenhang konnten bereits Handlungsfelder und Ziele benannte werden, die im fortgeschriebenen INSEK ein Thema sein werden. Die Lutherstadt Eisleben als Wirtschaftsstandort, etwa. Dass dabei der Fachkräftegewinnung eine besondere Rolle zukommen wird, war allen Beteiligten bewusst. Oder etwa der Ausbau der Radwege – nicht nur zur Förderung des Tourismus, sondern gerade auch als alternative Fortbewegung für die eigene Bevölkerung. Mit der Energiewende und letztlich mit der „Energiekrise“ steht die Stadt vor ganz neuen Anforderungen. So kollidieren eben denkmalschutzrechtliche Bestimmungen mit Maßnahmen der regenerativen Energiegewinnung – Stichwort „Solarmodule“ in unmittelbarer Nähe zu UNESCO-Weltkulturerbestätten, deren Träger die Stadt nun mal ist.
Der Evaluierungsworkshop war freilich nur ein erstes Sondieren. In den kommenden Monaten wird es weitere Treffen zwischen dem Projektbüro und der Verwaltung geben, bevor im Februar 2023 zur ersten „Bürgerwerkstatt“ eingeladen wird. Dann hoffentlich mit reger Beteiligung aus der Bevölkerung – denn um die geht es, die leben schließlich in der Lutherstadt Eisleben. Bürgermeister Carsten Staub machte keinen Hehl daraus, dass er sich auch eine regere Beteiligung aus den Reihen der Ortschaftsbürgermeister wünscht. Wenn eine Stadt weiter zusammenwachsen will, dann braucht es die Berücksichtigung der Bedürfnisse aller Einwohnerinnen und Einwohner auch der aus den Ortschaften – und deren Interessenvertreter haben bedauerlicherweise beim ersten Evaluierungsworkshop - bis auf zwei Vertreter - gefehlt. Das Stadtoberhaupt verbindet mit der Fortschreibung des Konzeptes auch den Wunsch, dass die geschriebenen Handlungsempfehlungen nicht in der Schublade verschwinden, wie es manchmal so mit Konzepten der Fall ist, sondern als solche des Öfteren zur Hand (und zu Herzen) genommen werden. Dann nämlich wird aus einem Lippenbekenntnis für die nächsten zehn Jahre gelebte Stadtentwicklung – und so soll es sein.