Wer ein Unternehmen hat, unternimmt etwas. Könnte man ganz einfach sagen. Der Bäcker gegen den Hunger, beispielsweise. Der Steuerberater gegen mangelnde Kenntnisse im Steuergesetz. Ein Optiker wiederum korrigiert u.a. Kurz- und Weitsichtigkeit. Ein Hörakustiker unternimmt etwas gegen den Hörverlust. Und, wenn der Kunde nicht mehr in der Lage ist, den „Unternehmenden“ aufzusuchen? Lieferdienste können Waren zum Kunden liefern. Was aber, wenn man nicht mehr zum Optiker gehen kann, oder zum Hörakustiker? Dann kommt dieser eben ins Haus ... dachte sich Norman Riffort – Augenoptik- und Hörakustikermeister aus der Lutherstadt Eisleben. Viele seiner Kunden sind gesundheitlich eingeschränkt, Bewohner in Pflegeeinrichtungen etwa, oder Senioren ohne Angehörige, die auf Fahrdienste angewiesen sind. Mit seinem Hausbesuchsmobil - einem umgebauten Kleintransporter - ist er bzw. sein Mitarbeiter Toni Kirschnick seit Frühjahr dieses Jahres im Einsatz. Das Mobil ist technisch komplett ausgestattet und ermöglicht u.a. Hör- und Sehtests, Beratungen zu Hörgeräten und Brillen, Reparaturen, Wartungen sowie Tinnitusversorgung – alles außerhalb seines Ladengeschäftes am Markt 31, mit dem die mobile Filiale jedoch digital vernetzt ist. Und weil eine derartige digitale Innovation nicht nur lobenswert sondern auch beispielhaft ist, wurde Rifforts Idee, respektive die technische Ausstattung seines Hör-Mobils, zu 70 Prozent im Rahmen des Programms „Digital Innovation“ durch das Land Sachsen-Anhalt gefördert. Außerdem wurde das familiengeführte Unternehmen mit dem „Unternehmergeist 2022“ ausgezeichnet. Diesen Preis vergeben die Industrie- und Handelskammer Halle-Dessau, der FDP-Kreisverband und die Kreishandwerkerschaft Mansfeld-Südharz gemeinsam. Dass so ein modernes und zukunftsträchtiges Unternehmen in der Lutherstadt Eisleben zu finden ist, freut auch Bürgermeister Carsten Staub und Kathrin Gantz von der Wirtschaftsförderung der Stadtverwaltung gleichermaßen. Gemeinsam luden sie Norman Riffort und seine Mitarbeiter auf ein Arbeitsgespräch in den Ratssaal des Rathauses ein. „Qualität ist unser Anspruch“, resümiert Riffort die Arbeitsweise seines Unternehmens, dass er gemeinsam mit Ehefrau Annegret führt. Das Team komplettieren zwei Mitarbeiter und „Assistent“ Hugo – der Familienhund, ein „Türöffner“ und „Herzensbrecher“. Ohne Frage, Hören und Sehen sind sensible Themen, für die es ein hohes Maß an Empathie und Fingerspitzengefühl bedarf. Und das schätzen Rifforts Kunden. Das Bodenständige und Familiäre, das Gespräch auf Augenhöhe. Staub und Gantz gratulierten dem Team zum „Unternehmergeist“ und wünschen ganz viel Erfolg für die Zukunft.