Pfarrerin Iris Hellmich verabschiedet sich von der Lutherstadt Eisleben
Am 28. September 2025 wurde Pfarrerin Iris Hellmich nach 15 Jahren Dienst in der Lutherstadt Eisleben mit einem feierlichen Gottesdienst und Abendmahl am „Tag aller Engel“ verabschiedet.
Viele Gemeindeglieder sowie Wegbegleiterinnen und Wegbegleiter kamen an diesem Sonntagnachmittag in die St.-Andreas-Kirche, um gemeinsam mit ihr Abschied zu feiern.
Der Gottesdienst wurde von Christinnen und Christen beider Konfessionen, evangelisch und katholisch, gefeiert.
Wie es heißt: „Wer ans andere Ufer will, der muss die Seite wechseln.“
Wie schon bei ihrer Einführungspredigt im Jahr 2010 bestieg sie auch zu ihrer Verabschiedung die Kanzel der St.-Andreas-Kirche – jenen geschichtsträchtigen Ort, an dem Martin Luther 1546 seine letzten Predigten hielt. Diese Kanzel war nach ihrer Restaurierung mehrere Monate in den USA ausgestellt, bevor sie 2017 nach Eisleben zurückkehrte.
Besonders der Umbau der St.-Petri-Pauli-Kirche, dessen Entwurf im Vorfeld kontrovers diskutiert wurde, stellte eine große Herausforderung dar. Rückblickend bezeichnet Hellmich dieses Projekt als einen zentralen Beitrag zum Erhalt der Erinnerung an Martin Luther, den Reformator und Sohn der Stadt.
„Es war eine sehr schöne und zugleich arbeitsintensive Zeit in Eisleben, die vor allem durch das Reformationsjubiläum 2017 mit seinen unzähligen Begegnungen und Veranstaltungen geprägt war. Ich habe mich hier von Anfang an sehr wohlgefühlt und bereue keine Sekunde, in der ich für die Menschen in Eisleben da sein durfte. Alles, was ich gegeben habe, wurde mir vielfach zurückgegeben.“
„Ich wünsche, dass Gottes Segen auf dieser Stadt liegt und die Herzen der Menschen zum Guten stärkt.“
Sichtlich bewegt schritt Pfarrerin Hellmich gemeinsam mit Superintendent Andreas Berger und Pfarrerin Dr. Laura-Christin Kannich durch das Kirchenschiff – begleitet von zahlreichen vertrauten Gesichtern. Es war ein Abschied mit einem lachenden und einem weinenden Auge: Gemeinsam mit ihrem Ehemann zieht sie nach Berlin, näher zu ihren Kindern und Enkeln, um einen neuen Lebensabschnitt zu beginnen.
Seit Sommer 2010 war Iris Hellmich in Eisleben tätig – zunächst in der Evangelischen Kirchgemeinde St. Andreas-Nicolai-Petri und St. Peter und Paul in Volkstedt, später im Evangelischen Kirchgemeindeverband Lutherstadt Eisleben, zu dem auch Bischofrode, Helfta, Volkstedt, Bornstedt, Eisleben Annen sowie Eisleben Andreas-Nicolai-Petri gehören.
Eintrag in das Goldene Buch
Am 1. Oktober 2025 trug sich Pfarrerin Hellmich im historischen Sitzungssaal des Rathauses in das Goldene Buch der Lutherstadt Eisleben ein. Bürgermeister Carsten Staub empfing sie zu einem persönlichen Gespräch, in dem beide auf die vergangenen Jahre zurückblickten.
Ihre Zeit in Eisleben war geprägt von großen Veränderungen und sichtbaren Spuren, die mit ihrem Wirken verbunden bleiben: der Umbau der St.-Petri-Pauli-Kirche, der Neubau der Evangelischen Kindertagesstätte, die Umgestaltung des Klosters St. Annen, der Umbau der Nicolai-Kirche zum Kolumbarium und Archiv, die Sanierung der Alten Lutherschule sowie die Neugestaltung der Marktkirche St. Andreas.
Ihr letztes Projekt war die Einrichtung eines Trauzimmers im ehemaligen Kloster St. Annen, in dem Paare im historischen Ambiente den Bund der Ehe schließen können.


