Taufgedächtnis - Volkstrauertag

Zum vorletzten Sonntag des Kirchenjahres gab es in der St. Petri-Pauli-Kirche einen Gottesdienst, der live im Fernsehen übertragen wurde.
Mit dem Gottesdienst wurde das Taufgedächtnis, die Tauferinnerung, gefeiert, an jenem Tag, der auch als Volkstrauertag begangen wird. Volkstrauertag – ein stiller Feiertag.
Beim Gottesdienst stand der 530. Geburtstag des großen Sohnes der Lutherstadt, Martin Luther, im Mittelpunkt. Hier an diesem Ort vor 530 Jahren wurde Martin Luder (später Luther) auf den Namen des Tagheiligen, Martin von Tours, am 11. November 1483 getauft.
Später wird er sagen, „Jeder der aus der Taufe gekommen ist, ist Priester, Bischof oder Papst“. Damit machte er deutlich, dass jeder der getauft ist unter den Getauften gleich ist. Mit der Taufe tritt man ein in eine Gemeinschaft, in der jeder geachtet und geschätzt wird. Wo jeder die gleichen Chancen hat und wo einer für den anderen da ist. Auch übernimmt die Gemeinschaft Verantwortung über den einzelnen, wenn er sie braucht.

Die Predigt zum Thema „Taufe trägt“ hielt die Botschafterin für das Reformations-Jubiläum 2017, Margot Käßmann. Schon vor einem Jahr, im April 2012, hatte Margot Käßmann die St. Petri-Pauli-Kirche, Luthers Taufort als „Zentrum Taufe“ nach mehr als einjähriger Umbauzeit wiedereröffnet. Dies war damit auch ihre erste offizielle Amtshandlung als Luther-Botschafterin für das Reformationsjubiläum im Jahr 2017.

Den Gottesdienst führten die Pfarrerin der Evangelischen Kirchgemeinde Andreas-Nicolai-Petri, Iris Hellmich und der Pfarrerin der Petrikirche – Zentrum Taufe – Simone Carstens-Kant durch.
Frau Kant erzählte, wie diese Kirche nach ihrer Wiedereröffnung von vielen Besuchern erlebt wird. Vor allem junge Menschen werden von dieser angezogen. Jeder, der diese Kirche besucht, kann auf einen Zettel seine Gedanken zur Taufe aufschreiben. Eine Frau schreib: „Was Taufe für mich bedeutet - frischgewaschen für immer“.

Für das Taufgedächtnis - die Tauferinnerung wurde aus dem Taufbrunnen der Kirche Wasser geschöpft.
Mit der Segnung durch die Zeichnung des Kreuzes auf der Stirn oder der Hand wurde an die Taufe erinnert.

                                                           „baptizatus sum“ – „Ich bin getauft“, Martin Luther


Musikalisch ausgestaltet wurde der Gottesdienst von der Kantorei Eisleben unter Kirchenmusikdirektor Thomas Ennenbach und von einer Auswahl des Posaunenwerkes von der Evangelischen Kirche in Mitteldeutschland. Den Gottesdienst in der Kirche verfolgten über 200 Christen. Die Karten dafür waren bereits kurz nach dem Bekanntwerden dieses Gottesdienstes in der St. Petri-Pauli-Kirche schnell vergriffen.