Es ist vollbracht – Glanz und Geschichte wieder vereint Ein bedeutendes Kapitel des UNESCO-Welterbes in Eisleben ist erfolgreich abgeschlossen: Die Restaurierung der historischen Pergola vor dem Museum „Luthers Geburtshaus“ sowie die Instandsetzung der Luther-Büste sind beendet. Am 7. Oktober 2025 herrschte reges Interesse am Ensemble in der Lutherstraße 15. Vor Ort verkündete Dr. Thomas Müller, Vorstand und Direktor der Stiftung Luthergedenkstätten in Sachsen-Anhalt, stolz den Abschluss der aufwendigen Arbeiten. Ihm zur Seite standen Annett Görlich, Vorstandsmitglied der Sparkasse Mansfeld-Südharz und Mitglied des Stiftungsrates, Carsten Staub, Bürgermeister der Lutherstadt Eisleben, Dr. Anja Tietz vom Landesamt für Denkmalpflege und Archäologie Sachsen-Anhalt sowie Mirko Gutjahr, Leiter der Luthermuseen in Eisleben und Mansfeld. Nach eineinhalb Jahren intensiver Arbeit erstrahlt die Pergola, die das Gebäudeensemble aus Luthers Geburtshaus, der Luther-Armenschule und dem modernen Verbindungsbau (2005–2007) umrahmt, in neuem Glanz. Die Anlage besteht aus einem markanten Eingangsportal mit Pfeilern, verbunden durch kunstvoll geschmiedetes Gusseisen – ein Meisterwerk. Seit Frühjahr 2024 wurden Pfeiler, Portal und Mauerwerk sorgfältig restauriert, Fugen erneuert und beschädigtes Holz ersetzt. Die Freifläche erhielt eine neue Bepflanzung mit Storchenschnabel, und zwei Rosenbögen flankieren nun das Portal – künftig werden sich hier die edlen Sorten „Martin Luther“ und „Katharina von Bora“ emporranken. „Wir – und damit spreche ich sowohl für die Stiftung unserer Sparkasse Mansfeld-Südharz als auch für die Ostdeutsche Sparkassenstiftung – sind überzeugt: Das Museum ‚Luthers Geburtshaus‘ erzählt nicht nur Familiengeschichte, sondern auch die Geschichte des Mansfelder Bergbaus. Mit unserer Unterstützung erhält das weithin bekannte Ensemble seinen besonderen Glanz zurück“, betonte Annett Görlich in ihrer Ansprache. „Die Lutherstätten sind ein unverzichtbarer Bestandteil des UNESCO-Welterbes. Ihr Erhalt sichert kulturelle Identität, historische Authentizität – und schafft bleibende Werte für kommende Generationen.“ Die architektonische Gestaltung der Pergola geht auf Friedrich August Stüler (1800–1865) zurück – einen der bedeutendsten preußischen Baubeamter und maßgebende Baumeister seiner Zeit. . Stüler, der u. a. das Neue Museum in Berlin und die Kuppel des Berliner Schlosses entwarf, studierte ab 1818 in Berlin und gehörte zu den Schülern Karl Friedrich Schinkels. Auch Eislebens Bürgermeister Carsten Staub hob die kulturelle Bedeutung hervor: „Mit der Restaurierung der Pergola und der Lutherbüste wird nicht nur Baugeschichte bewahrt, sondern ein Stück Identität unserer Stadt. Es ist ein Gewinn für Eisleben, für unsere Gäste – und für die kommenden Generationen.“ Die Arbeiten wurden aus Mitteln der Ostdeutschen Sparkassenstiftung und der Stiftung der Sparkasse Mansfeld-Südharz finanziert. Die Lutherbüste – kehrt nach Restaurierung zurück Parallel zur Pergola wurde auch die Lutherbüste von 1817 restauriert und am 7. Oktober im Pergolagarten feierlich präsentiert. Sie war in einer Berliner Fachwerkstatt neu beschichtet und konserviert worden und kehrte nun an ihren angestammten Platz zurück. Gestiftet wurde die Büste einst von der Mansfeldischen Kupferschiefer bauenden Gewerkschaft anlässlich des 300. Jahrestages des Thesenanschlags. Sie ist ein Eisenguss-Replik eines Denkmals nach dem Entwurf des Berliner Bildhauers Johann Gottfried Schadow (1764–1850) – dem Schöpfer der Quadriga auf dem Brandenburger Tor und einem der bedeutendsten Vertreter des deutschen Klassizismus. Finanziert wurde die jüngste Restaurierung durch dem im Dezember 2024 verstorbenen Kunstmäzens Prof. Dr. Jürgen Krüger (1936–2024). Der frühere Arzt mit Wohnsitz in Köln hat die Stiftung Luthergedenkstätten seit 2002 großzügig unterstützt. Bereits im Oktober 2010 rückte die Büste in den Fokus. Damals hatten unbekannt die Büste von ihrem Sockel gestoßen. Unklar war, ob es Diebe auf der Suche nach verwertbaren Metall oder feiernde Jugendliche, die in der Nähe der Büste gesichtet worden, waren. Sei wie es sei, damals nahm sich der Restaurator Wolfgang Conrad der Büste an und restaurierte sie nach historischem Vorbild. Er trug dabei drei Schichten auf: eine Grundierung mit Öl-Bleimennige, eine Zwischenschicht und die schwarze Farbfassung. Heute steht die Büste wieder fest an ihrem Platz – als stilles, kraftvolles Symbol für Erinnerung, Handwerkskunst und das unermüdliche Engagement all jener, die das kulturelle Erbe Luthers lebendig halten.














