Luthermuseen
Wenige Tage vor seinem Tod soll Luther geschrieben haben: „Ich bin allhier zu Eisleben geboren und getauft; wie, wenn’s Gott schicket, dass ich auch hier stürbe!“ Was zunächst wie eine düstere Vorahnung klang, wurde am 18. Februar 1546 bitterer Ernst. Der große Reformator erlag den Folgen eines Herzinfarktes und schloss den Lebenskreis, der am 10. November 1483, nach 23 Uhr, nur wenige hundert Meter von seinem Sterbeort entfernt, seinen Anfang nahm. Eisleben, die Stadt, die ihm sowohl das Leben schenkte als auch das Ende brachte, ist untrennbar mit Martin Luther verbunden. Dass allerdings Geburt und Tod jedoch ausgerechnet in dieser Stadt stattfanden, war wohl eher ein zufälliges Spiel des Schicksals. Geburts- und Sterbehaus gehören zu den Luthergedenkstätten, die gemeinsam mit den Stätten in Wittenberg im Dezember 1996 von der UNESCO als Kulturerbe der Menschheit anerkannt wurden. Ein ehrendes Denkmal für einen Mann, dessen Einfluss die Welt bis heute prägt.
Das Geburtshaus von Martin Luther in der Lutherstadt Eisleben ist nicht nur ein historisches Wahrzeichen, sondern auch ein lebendiger Teil unseres Kulturerbes. Am 10. November 1483 erblickte hier der Reformer das Licht der Welt – und seitdem ist das Gebäude ein Symbol für die Geschichte und die Bedeutung der Reformation. Über die Jahrhunderte haben die Bürger von Eisleben das Geburtshaus sorgsam gepflegt, sodass es heute in neuem Glanz erstrahlt. Nach den Erneuerungsarbeiten nach dem Stadtbrand von 1689 erhielt die Straßenseite des Hauses ihr barockes Aussehen. Besonders hervorzuheben ist die Supraporte mit dem markanten Brustbild von Martin Luther, das dem Gebäude eine ganz besondere Ausstrahlung verleiht.
Nach umfassender Sanierung und Erweiterung wurde das Geburtshaus im März 2007 feierlich wiedereröffnet. Die Ausstellungsfläche wuchs dabei von 200 auf stolze 700 Quadratmeter. Die Dauerausstellung bietet einen tiefen Einblick in die gesellschaftlichen Verhältnisse der damaligen Zeit und beleuchtet, wie Luthers Kindheit und Jugend von einer besonderen Frömmigkeit und der Spiritualität des Spätmittelalters geprägt wurden. Rund 250 Exponate aus der Zeit zwischen dem 13. und 19. Jahrhundert erzählen von dieser faszinierenden Epoche. Ein Highlight ist die gegen 1290 entstandene plastische Darstellung der beiden legendären Bergleute Nappian und Neucke, die den Kupferbergbau im Mansfelder Land begründet haben. Der sagenhafte Fund des Erzes, vor allen Dingen der Reichtum, den der Bergbau der Region brachte, waren der ausschlaggebende Grund, warum Luthers Eltern von Möhra nach Eisleben zogen.