Preis der Luther-Städte, Bürger können Vorschläge einreichen

 

Luther-Preis “Das unerschrockene Wort” Bürger können bis 15. September 2012 Vorschläge einreichen.
Zum neunten Mal wird der Preis “Das unerschrockene Wort” der Luther-Städte vergeben. Die Bürgerinnen und Bürger der Lutherstadt Eisleben haben die Möglichkeit, bis zum 15. September 2012 Kandidatinnen und Kandidaten für diesen Preis vorzuschlagen. Die Vorschläge mit Ihrer Begründung senden Sie bitte an folgende Adresse:
Stadtverwaltung der Lutherstadt Eisleben, Markt 1, 06295 Lutherstadt Eisleben, Fax 03475 655 188, e-mail: ute.klopfleisch(at)lutherstadt-eisleben.de.
Bitte vermerken Sie auf Ihrem Vorschlag das Kennwort: „Das unerschrockene Wort“.

Der Preis “Das unerschrockene Wort” ist mit 10.000 Euro dotiert. Er wurde 1996 von den Luther-Städten in Ost und West ins Leben gerufen und wird alle zwei Jahre verliehen.
Mit ihm sollen Persönlichkeiten geehrt werden, die im Sinne des Reformators Luther Zivilcourage gezeigt haben, sich mutig über Angelegenheiten der bundesrepublikanischen Gesellschaft geäußert haben und sich auch von Widerständen nicht beirren ließen.
Dabei spielen politische oder konfessionelle Aspekte keine Rolle. Nicht berücksichtigt werden können allgemeine Unmutsäußerungen, Demagogie und Aussagen, die einer sachlichen Grundlage entbehren sowie eigennützige oder lobbyistische Äußerungen. Geehrt werden können Personen für eine bestimmte Angelegenheit oder auch für ihr Lebenswerk.

Alle eingegangenen Vorschläge werden dem Hauptausschuss vorgestellt. Der Hauptausschuss empfiehlt dem Stadtrat einen dieser Vorschläge. Der Stadtrat befindet dann endgültig über den Eisleber Vorschlag, der an die Jury gemeldet wird. Diese Jury trifft sich am 10. November 2012 in der Lutherstadt Eisleben und fällt dann die endgültige Entscheidung über die Preisträgerin oder den Preisträger.

Die Verleihung des Preises “Das unerschrockene Wort” findet am 20. April 2013 in der Lutherstadt Eisleben statt.

Die bisherigen Preisträger waren Prof. Richard Schröder (1996 verliehen in Worms), Prof. Dr. Hans Küng (1999 verliehen in Eisenach), die Polizeipräsidentin Uta Leichsenring aus Brandenburg (2001 verliehen in Erfurt), die Theologin Gertraud Knoll (2003 verliehen in Magdeburg), der Liedermacher Stefan Krawczyk (2005 verliehen in Halle/Saale), Emel Abidin-Algan (verliehen 2007 in Speyer), die Journalistin Andrea Röpke (verliehen 2009 in Zeitz) und Dimitrij Muratow und die Redaktion der russischen Tageszeitung “Nowaja Gaseta” (verliehen 2011 in Heidelberg).

Zur Arbeitsgemeinschaft der Lutherstädte, die den Preis tragen, gehören Augsburg, Coburg, Eisenach, Eisleben, Erfurt, Halle, Heidelberg, Magdeburg, Marburg, Nordhausen, Schmalkalden, Speyer, Torgau, Wittenberg, Worms und Zeitz.


Auszüge aus dem Preis-Statut “Das unerschrockene Wort”
Präambel
In einem freiheitlich demokratischen Gemeinwesen gehört das freie Wort zu den wichtigsten konstitutiven Elementen. Auch in einer Gesellschaft, in der die Meinungsfreiheit Verfassungsrang hat, gibt es vielerlei Gründe, Zwänge, Versuchungen und Hindernisse, die zu einer Einengung und damit letztlich zu einer Bedrohung der freien Meinungsäußerung führen können.

Wenn aber Opportunitätsdenken, das Bemühen um Anpassung und Konformität und die Scheu vor vermeintlichen Autoritäten überhand nehmen, dann verkümmert der Mut, unüberhörbar das zu sagen, was möglicherweise unbequem ist, der vor-herrschenden oder der obrigkeitlichen Meinung zuwiderläuft, aber um der Wahrheit und Wahrhaftigkeit willen ausgesprochen werden sollte. Daher verdient das freie, unerschrockene Wort Ermutigung und Anerkennung. Es verdient dies um so mehr, wenn damit die Bereitschaft zum öffentlichen persönlichen Bekenntnis in Wort und Tat verbunden ist.
Mutig und standhaft hat Dr. Martin Luther seine Überzeugung gegenüber den Auto-ritäten seiner Zeit verteidigt.
In Erinnerung an diese Haltung stiften die Lutherstädte den Preis “Das unerschrockene Wort”

Grundsätze für die Preisvergabe
Der Preis soll verliehen werden an Frauen und Männer, die in einer besonderen Situation oder bei einem konkreten Anlass, aber auch beispielhaft über einen größeren Zeitraum hinweg, in Wort und Tat für die Gesellschaft, die Gemeinde, den Staat bedeutsame Aussagen gemacht und gegenüber Widerständen vertreten haben. Dabei soll es weniger um eine Zustandsbeschreibung gehen als um weg-weisende, zukunftsgerichtete Überlegungen.

Bei der Vergabe des Preises sollen parteipolitische und konfessionelle Gesichts-punkte keine Rolle spielen. Auch allgemeine Unzufriedenheit, querulatorische oder eigennützige Motive oder Demagogie erfüllen nicht das Kriterium des “unerschrockenen Wortes".
Die Preisträger können aus der Bundesrepublik Deutschland, aber auch aus dem Ausland kommen. Ihr unerschrockenes Wort sollte sich auf die gesellschaftliche Situation in der Bundesrepublik beziehen.